Bücher über Glück, Pech und Schicksal: Welche sind besonders lesenswert?

Überarbeitet am 22. August 2025

Wir lesen Bücher mit Begeisterung, obwohl wir wissen, dass die Geschichte eigentlich nicht wahr ist. Der Leser versetzt sich ins Leben und die Darstellung der Hauptfiguren, erleidet aber selbst kein Schicksal. Ihn trifft zwar auch nicht das Glück der Protagonisten, doch empathische Menschen können sich durchaus mitfreuen.

von Literat Pro
Vierblättriges Kleeblatt als Symbol für Glück auf heller Fläche.
© Peter Burdon / unsplash.com

Viele Bücher haben ähnliche Themen, die Liebe steht ganz oben auf der Beliebtheitsskala. Ebenso interessant sind aber auch Bücher über Glück, Pech und (persönliche) Schicksale. Es gibt viele davon, mit unterschiedlicher Ausrichtung und thematischer Gewichtung. Lesenswerte Exemplare werden nachfolgend beispielhaft vorgestellt. Die Liste ist natürlich unvollständig, denn die Anzahl spannender Bücher zu diesen Themen ist riesig.

6 lesenswerte Bücher rund um das Glück

Glück ist nicht nur ein Thema im Glücksspiel, sondern auch im eigenen Leben. Es ist nicht greifbar und trotzdem für das eigene Wohlbefinden so wichtig. Geld kann gefühltes Glück bedeuten, für viele Menschen ist Glück aber ein nicht beschreibbarer Zustand. Themen wie dieses beschäftigen auch erfahrene Autoren und so gibt es viele Bücher, die eine neue Sicht aufs Glück ermöglichen.

„Der Spieler“ von Fjodor Dostojewski

Fjodor Dostojewski schuf 1867 ein Werk, das bis heute als einer der wichtigsten Romane zum Thema Glücksspiel gilt. Zur damaligen Zeit verzockten viele Menschen Haus und Hof, immer auf der Jagd nach dem großen Glück.

Heute ist Glücksspiel strenger reguliert, es wird mehr darauf geachtet, den eigenen Hausvorteil im Sinne der Spieler anzupassen, um sich von der großen Konkurrenz abzuheben. Spieler erwarten, dass sie bei der Anmeldung einen Willkommensbonus und am besten noch regelmäßig einen Daily Bonus erhalten. Zu Zeiten Dostojewskis haben die Casinos noch weniger Werbung gemacht. Sie waren ein Ort, der für den Großteil der Gesellschaft unerreichbar war.

Der Roman schildert auf tragisch-komische Weise die Dynamik der Spielsucht und wie schnell ein Mensch hier reinrutschen kann. Handlungsort ist das fiktive „Roulettenburg“, das in der Geschichte einige indirekte Parallelen zu Wiesbaden zog. Die Wiesbadener Spielbank war Dostojewskis erste Spielstätte überhaupt, hier lernte er Roulette kennen.

Die Urfassung des Romans wurde mehrfach verfilmt, erstmals 1919 in Form eines Stummfilms, zuletzt 2005 unter dem Titel „Die Spielerin“ mit der deutschen Schauspielerin Hannelore Elsner in einer der Hauptrollen.

„Glücklicher“ von Tal Ben-Shahar

Dieses Sachbuch basiert auf Forschung aus dem Bereich der Positiven Psychologie. Ben-Shahar erklärt mit praktischen Beispielen und Übungen, wie der Mensch Glück durch Gedankenmuster, Routinen und bewusste Entscheidungen beeinflussen und fördern kann.

Ein ideales Buch für Leser, die gern wissenschaftlich fundierte und alltagstaugliche Ansätze zur Suche nach Glück möchten.

„Langenscheidts Handbuch zum Glück“ von Florian Langenscheidt

Das Buch sammelt Gedanken, Zitate und persönliche Einsichten des Autors rund ums Thema Glück. Es ist kein Ratgeber im klassischen Sinn, sondern eher eine Art Inspirationsquelle. Leser bekommen immer wieder Impulse und Anregungen, die zum Nachdenken und Innehalten einladen. Das Werk verdeutlicht einmal mehr, wie sehr das Glück durch die innere Einstellung bewegt wird.

„Glück kommt selten allein“ von Eckart von Hirschhausen

Der Arzt und Kabarettist mischt Humor mit wissenschaftlichen Erkenntnissen. Das Buch erklärt, wie Glück in verschiedenen Lebensbereichen entstehen kann.

Es ist unterhaltsam und basiert auf alltäglichen Beobachtungen, aber auch auf medizinischen und psychologischen Fakten.

„Denken wie ein Buddha“ von Rick Hanson

Dieses Buch verbindet die Weisheiten Buddhas mit moderner Psychologie. Hanson zeigt, wie Achtsamkeit, Mitgefühl und Gelassenheit trainiert werden können, um das eigene Denken zu verändern. Der praxisorientierte Ratgeber enthält spirituelle Ansätze, ohne den wissenschaftlichen Kontext zu verlieren.

„Hectors Reise oder die Suche nach dem Glück“ von François Lelord

Der Roman erzählt die Geschichte des Psychiaters Hector, der um die Welt reist, um das Glück zu verstehen. Er begegnet verschiedenen Menschen und sammelt Lektionen und Weisheiten, die er in einer Liste festhält. Das philosophisch angehauchte Märchen ist eine Lebensweisheit für alle, die das Glück suchen.

4 lesenswerte Bücher zum Thema Pech

Pech möchte wohl niemand haben, doch wo es Glück gibt, ist das natürliche Pendant nicht weit. Was der Mensch als Pech empfindet, ist jedoch eine individuelle Entscheidung. Auch hier gibt es lustige, skurrile, bewegende und ansprechende Bücher, die einen Lesenachmittag wert sind.

„Rileys verrücktes Leben: Vom Pech verfolgt“ von Simon James Green

Ein Jugendroman voller Humor und Chaos. Riley erlebt Missgeschicke, die sein Leben auf den Kopf stellen. Green beschreibt mit viel Situationskomik, wie nah Glück und Pech miteinander verwoben sind. Das Buch ist unterhaltsame Jugendliteratur, die auch für Erwachsene lesenswert ist.

„Zum Glück hab ich wenigstens Pech“ von Robert Rescue

Der Berliner Autor sammelt in diesem Buch satirische Kurzgeschichten und lustige Alltagsbeobachtungen. Mit trockenem Humor schildert er Missgeschicke, Rückschläge und skurrile Situationen des Lebens. Das Buch ist literarische Satire und zugleich Gesellschaftsbetrachtung. Pech wird hier nicht tragisch, sondern mit Selbstironie und einem Augenzwinkern präsentiert.

„Pech“ von Hauke Hirsinger

Spannende Persönlichkeiten präsentiert dieser Roman gleich mehrfach. Lehrer Frank Wätjen ist als Hauptprotagonist eine tragisch-komische Figur, die oft vom eigenen Leben überrascht wird. Sarkastisch, komisch, bissig und herrlich zum Mitlachen an der ein oder anderen Stelle, ist dieses Buch ein lesenswertes Manifest zum Pech.

„Einmal Pech und elfmal Glück“ von Alyssa Hollingsworth

Dieser Debütroman erzählt die berührende Geschichte eines afghanischen Flüchtlings und seines Großvaters, die auf der Suche nach Heimat sind. Ein emotionales Werk über Themen wie Freundschaft, Mut und das Gefühl, irgendwo angekommen zu sein.

4 lesenswerte Bücher, die das Schicksal thematisieren

Das Schicksal schlägt oft unerwartet und bewegend zu. Es verändert das Leben von Menschen nachhaltig und selbst Leser sind bewegt von dem, was Protagonisten im Buch zustoßen kann. Einige Titel, die wirklich lesenswert sind, gibt es auch hier.

„Das Schicksal ist ein mieser Verräter“ von John Green

Dieses Buch bewegt Menschen, denn wenn das Schicksal Teenager heimsucht, ist es nochmal so schwer zu ertragen. Doch die Stärke der beiden krebskranken Hauptprotagonisten beeindruckt.

Sie geben sich nicht einfach dem Pech hin, sondern setzen alles daran, das Glück zurück ins Leben zu holen. So mancher Leser wird anhand dieses Buchs vielleicht erkennen können, dass Glück nicht immer groß sein muss.

„Der Ernst des Lebens“ von Ulrich Peltzer

Hauptfigur Bruno van Gelderen ist in ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen und kommt später nach Berlin. Er sucht nach dem Glück, hat es dabei aber nicht eilig. Die Taz fasste den Inhalt ziemlich treffend zusammen und nannte den Roman zurecht glaubwürdig und furios.

„Sommerfrost: Angerls Schicksalsjahre 1913 bis 1946“ von Ruben L. Stein

Starke Frauen gab es schon immer und dieser Roman begleitet den Weg einer Frau, die widrigsten Umständen ausgesetzt war. Anstatt sich dem Schicksal hinzugeben und unter ihrem Leid zu zerbrechen, erzählt dieses Stück Zeitgeschichte beeindruckend, welche Alternative es gibt.

„Der Wal und das Ende der Welt“ von John Ironmonger

Kann es während globaler Krisen Hoffnung geben? John Ironmonger hat sich mit diesem Titel nicht nur zum Spiegel Bestseller emporgearbeitet, sondern auch ein Stück Freude in schwierige Zeiten gezaubert. Ein wunderbarer Roman über die Frage, wie sehr das menschliche Leben vom Zufall und wie sehr vom Schicksal bestimmt wird.

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