In Betrachtung des Diesseits

Bild von Alf Glocker
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Diesseits des Flusses ist eine Ablegestelle, von der aus man das andere Ufer nicht sehen kann, aber der Fluss ist kein Fluss und kein Bach, nur ein Rinnsal von unendlicher Breite und unendlicher Tiefe. Der Abstand von hüben nach drüben ist nur ein Schritt! Manche meinen, das andere Ufer befände sich auch schon im Diesseits, aber die sind jenseits der Macht, die das Leben erhält. Das Diesseits weist viele Tücken auf! Vor dem Chaos der Quanten ist man nur sicher, wenn man erst gar nicht geboren wird. Aber der Gesang der Ungeborenen ist laut …

„Wir wollen alle verkörpert werden!“ schreien sie und die davon Betroffenen schleichen aufeinander zu, als bestünden sie aus dem heißen Brei, der die Welt bedeutet. Natürlich ist es auch genau so. Aber die Welt ist für Menschen kein Selbstbedienungsladen. Es müssen Absprachen getroffen werden – aber das trifft, wie gesagt, nur auf Menschen zu. Und die werden ja, trotz steigender Bevölkerungszahlen, immer weniger. Daran zu rütteln ist ein gefährliches Unterfangen, denn auch die anderen können sich gut aller Mittel bedienen …

Kaum einer noch kann mit dem Leben überhaupt umgehen, denn das Diesseits hat sich verändert! Es gibt nunmehr sehr viele Ablegestellen. Der Unsinn hat zusätzliche Stege errichtet. Auf ihnen stehend können die Propheten der Zeiten und der Unzeiten entweder gelesen werden oder selbst ihren Sermon zum Besten geben – oder, anders ausgedrückt: sich schuldig machen vor dem Chaos der Quanten und dem heißen Brei, der die Welt bedeutet. Denn Propheten schleichen nicht – sie platzen mitten in das tägliche Leben hinein …

Dort richten sie ausschließlich große Schäden in den vereinfachten Köpfen an, die Standpunkte für feste Burgen halten, die Schutz und Sicherheit geben. Und beschädigten Köpfen steht es frei, Handel zu treiben … Geschlechtsorganhandel zum Beispiel! So und so viel für einen Freifahrtschein in die genetische Zukunft eines Unholds muss schon bezahlt werden, nicht aber Neckereien, tiefes Einverständnis und die Lust auf beiden Seiten. Wozu denn auch? Sind wir denn Tiere?! Der „Mensch“ kann sich doch anders behelfen als durch die Evolution …

Der Hirsch röhrt, in den Gefilden der Unseligen, wo die Stimmen der Ungeborenen eine verfälschte Bedeutung erhalten, nicht mehr so laut. Er hat seinen Klingelbeutel dabei, aber er bittet nicht um milde Gaben, sondern er bietet sein Geweih an, zum Kauf von möglichst dummen Kühen, die von anderen Hirschen verkauft werden, weil das so Sitte ist. Aber kein Mensch ist gefährlich! Überall bilden sich Chaossysteme heraus, die sich wenigstens dahingehend ergänzen, daß sie alle ein Ziel haben: die Zerstörung der Natur …

Wo man hinschaut Diktaturen! Einzelne beherrschen unglaublich mächtige Reiche, die auf der einen Seite die Perversion fleischlicher Ressourcen anstreben und sich auf der anderen Seite den Absichten zur Perversion fleischlicher Ressourcen schamlos darbieten. Überall an den Ablegestellen haben sich Fischerchöre versammelt. Sie halten Angeln und Netze haushoch in den Wind, der ihnen die Köder zuträgt, als unfassliche Wunder der Nacht. Das andere Ufer winkt verführerisch, obgleich unsichtbar, herüber, ohne jedoch jemals einen vernünftigen Heilsvorschlag anbieten zu können …

Schwarze Löcher treten aus dem geistigen Vakuum völlig vertrottelter Führungspersönlichkeiten, an die Stelle betrachtender, philosophischer Größen, damit die Welt uminterpretiert werden kann – ganz nach dem Gusto derer, die von allem etwas verstehen, aber nichts wirklich begreifen können. Sie sind bereits beherrscht von der Unendlichkeit – einem Zustand, der vom Diesseits aus, als Abbild des Grauens gesehen werden muss. Solange das funktioniert, man sich dem Verderben nicht freiwillig ausliefert, besteht ein gutes Verhältnis zwischen den Seiten …

Doch, ganz im Gegensatz zur Vernunft, werden nun an sämtlichen (an den mittlerweile unzähligen Ablegestellen) Schilder aufgestellt, die nur von einer Seite, dem Jenseits aus, lesbar sind. Auf ihnen steht, nicht zu entziffern von Sterblichen: „Für Menschen verboten!“ Begründet wird die geheime Aufstellung der geheimen Schilder vor allem mit dem Argument „Menschlichkeit“ … was wiederum die Despoten der Massen freut, die ihr Überlebensrecht ausschließlich aus der Vielzahl ihrer irregeleiteten Volksgenossen ableiten: Die Mehrheit ist siegreich …

So sind also die Ablegestellen zu Auslegestellen geworden, da es kurioserweise eine Auslegungssache zu sein scheint, ob jemand diesseitig anlegen darf. Ablegen dürfen alle, je menschlicher, desto lieber, denn das andere Ufer wartet mit mancherlei Überraschungen auf. Was es für welche sind, entzieht sich jedoch der Kenntnis der Propheten, die allein dazu aufgerufen sind, das Quantenchaos zu pervertieren, um es in die Hände derer legen zu können, die vom Diesseits weniger Ahnung haben als ein Durchschnittsbürger, der die Rufe Ungeborener (er)hört …

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Kommentare

12. Mär 2018

Hauptsache, die KLAMOTTEN werden nicht abgelegt!
(Weil man sich DA bestimmt erregt ...)

LG Axel

12. Mär 2018

Die Klamotten bleiben dran -
wir tragen alles streng nach Plan...

LG Alf

12. Mär 2018

Es reicht doch auch ein Feigenblatt
weil es was von Eden hat ....

LG micha

13. Mär 2018

Besser Feigenblatt als Burka noch -
die ist ein großes Schwatzes Loch...

LG Alf