Nachhilfe und Pisastudie?

Bild von Uwe Kraus
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Heute kam mein ehemaliger Lateinlehrer zu uns in unsere Lackiererei. Er philosophierte von früher. Da kamen wir auf ein Thema, vielleicht das Thema, das unsere Jugend beschäftigen sollte, nämlich die Bildung, die mangelnde Konzentration und die immer höher werdenden Ansprüche der Eltern, der Wirtschaft ... Mein Lehrer wollte, im Gegensatz zu seinen Kollegen, dass es nicht immer leichter würde in der Schule, sondern, dass man, so formuliere ich frei, einen Strich ziehen sollte und nur wirklich Begabte, die höhere Anforderungen überstehen, an die Universitäten lässt. In seiner Zeit war die Abiturquote bei 7 % und heute ist sie weit über 30 % – warum? Ehrlich gesagt, wird es auch den jungen Menschen zu leicht gemacht ... Früher konnte man nach dem Besuch der Hauptschule ein sehr guter Handwerker werden ... mit mittlerer Reife war man befähigt, in den öffentlichen Dienst zu gehen ... Fachhochschulreife ermöglichte den Zugang zu technischen Hochschulen und Abitur natürlich wie heute auch den Zugang zu Uni. Ich frage mich, da unser Bildungssystem immer weniger strapaziert wird und die Denkblockaden und Handys der Schüler mehr ablenken ... Was heißt heute Uni? Saufen, rauchen kiffen, Party – 2 Semester, dann ab als Verkäufer an die Tankstelle? Tut mir leid ... Mein Vater hatte acht Jahre Volksschule und war in manchen Dingen gebildeter als ich mit Fachabitur ... Es gibt Menschen, die Arzt werden können, aber die sind nicht in der Mehrheit! Investieren in immer mehr Größenwahn? Warum gibt heute nicht die Hauptschule wie in den Siebzigern den Hauptteil an und warum wird sie zumAbwrack erklärt ... Viele Menschen kommen aus der Schule und wissen nichts anzufangen mit ihrem Leben – auch sollte darauf geachtet werden, dass die richtig wirklichen Dinge gelehrt werden ... Zumindest sollte ein junger Mensch kochen können … nicht ins McDonald's rennen ... es gibt so viele wichtige Dinge ... Ich fordere, da ich ja aus Rheinland-Pfalz komme, die Einführung einer Abschlussprüfung für die 10. und 12. Klasse, da es sie hier nicht gibt. In anderen Bundesländern wird das ja gemacht – ich hoffe, es wird gelernt und gelehrt ... Schule ist etwas, was Spaß machen sollte! Aber es sollte differenziert werden, wer für welchen Beruf geeignet ist, nicht diese Schwemme an den Unis, die nur aufhält und als falsches Ziel gesehen wird!

Herzlichst, Uwe Kraus, Kaiserslautern, den 09.11.2018

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23. Mai 2019

Das Niveau tat gern man senken -
So schenkte man sich auch das Denken ...

LG Axel