Im Teich schwamm vergnügt ein grünbrauner Fisch,
der erklärte sein Reich zum Fürstentum.
Die and'ren Bewohner, stumm, dumm, quellfrisch,
brachten fressfreudige Fischreiher um.
Den Fürsten haben sie nicht bekommen,
weil dieser schlau und auch selbstzufrieden,
kam den Teich leise entlang geschwommen,
war ihm das Wasser bald allein beschieden.
Der Fürst war ein großer, fetter Karpfen.
Er liebte das Fressen und die Musik.
Spielte am Abend auf vielen Harfen.
Ich fass' zusammen: Er hatte nen Tick.
Vor den Reihern riss er sich am Riemen.
Teichalgen dienten ihm nur zum Zweck.
Unten blubberte er mit den Kiemen,
denn klug gewählt war sein Versteck.
Bienenzarter Flügelschlag, den ich mag.
Am kleinen Teich flirrte feine, klare Luft.
Für unseren Karpfen ein Fürstentag,
mit Wohlgeruch, Licht und Abendduft.
Heute früh und im lichten Morgenrot,
da fand ich meinen alten Karpfen.
Der Fürst vom Teich, er war mausetot.
Verklungen sind mit ihm die Harfen.
Jetzt ist der Teich ein wuchernder Weiher.
Verschwunden ist jedwede Karpfenleich.
Abgehauen sind die letzten Reiher.
Geblieben ist ein düsteres Wasserreich.
Lass' gütiger Gott, gleich diesem Weiher,
mein Herz, dein heiliges Licht durchglühn.
Und still auf ihm zu göttlicher Feier,
Gedanken rein wie Lilien blühn.
Kommentare
Dein Leser taucht gleich direkt ein -
So sollte es beim Teich auch sein!
LG Axel
Hihi, deine Fischmenschen munden immer wieder, lieber Olaf!
LG Uwe
Und hat der Teich sich wieder erholt,
ein neuer Fischbestand dann lohnt …
Liebe Grüße
Soléa