Der Resetknopf

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Der Resetknopf

Ich war krank und bin genesen
In der Zeit der Krankheit dachte ich,
So mein lieber Freund,
Das ist es gewesen

Ich fror, als hätte ich das Eismeer in mir
Ich fühlte eine Hitze aufkommen,
Die in mir Eier kochte
So fiel ich in ein schwarzes, bodenlose Tief

Im Fallen spürte ich, wie alle Stimmen
Mit der Einen innen in mir rief
Niemand hielt mich
Nichts wärmte mich

Keine Kühlung widerfuhr mir hier
Einsam war ich in meiner Angst
Hilflos in meinem Bestreben als ich wach wurde
Dann schleppte ich mich ans Tageslicht

Saugte Sonne und Tagesnebel,
Thymian und Salbei in mich hinein
Bis alle Kräuter, alle Mineralien
Alle Substanzen den einen Gedanken kreierten

Sterbe nicht.
Nicht jetzt.

Da schüttelte der Schüttelfrost
Alle Gebeine
Und alles Gemüt und alle Gedanken zu einem:
LEBE.

Siehe die Sonne am Himmel
Erkenne die Lichter am Sternenzelt,
Atme die Kühle der Nacht
Höre das Blätterrauschen im Schatten der Linde

Da wollte ich die Sonne sehen
Und wollte den Duft des Flieders riechen
Da sehnte ich mich
Nach dem Schmetterling

Und ich hoffte auf den Gewittersturm
Der alles auffrischt
Und alles
Auf „Anfang“ stellt

Da wusste ich, was es heißt
Wenn die Menschen
In voller Dankbarkeit
Danke sagen

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