Immer schlafen alle,
wenn ich allein
in meinem Vollmondbad liege.
Immer schlafen alle,
wenn ich jemanden
zum Reden brauche,
jemanden, der mit mir lacht
und die Traurigkeit vertreibt.
Ach, immer schlafen alle.
Rastlos wandere ich durch die Räume,
stolpere über den schnarchen Hund,
finde eine Puppe, die eines der Kinder
sorgfältig in ein Kissen gebettet hat.
Auch die Puppe schläft.
Ich steige die Leiter hinauf
zum Dachboden,
zur Luke hinaus.
Die Nacht nimmt mich in die Arme
und hüllt mich fürsorglich
in ihren dunklen Mantel.
„Schuhuu“ grüßt die Eule.
Zwei Katzen sitzen
aneinandergeschmiegt
auf dem First und singen
mit den Sternen im Chor.
„Da bist du ja,“
lächelt Selene,
„Hörst du die Musik?
Wiege dich im Rhythmus,
tanze, tanze.“
Kommentare
Ein schönes Gedicht, liebe Susanna. So ein Vollmondbad macht munter - lass sie doch alle schlafen und tanze mit Selene, der Mondgöttin, wenn Du nicht schlafen kannst oder willst.
Liebe Grüße,
Annelie
Nicht bloß die Ebbe und die Flut -
Auch das beherrscht Frau Luna gut ...
LG Axel
Dein Gedicht berührt mich, es lässt mich in eine leicht schlaftrunkene Mondnachtstimmung hinein stolpern ...
liebe Grüße - Marie
SCHÖN !
So wach in der Nacht und doch auch träumen ...
Abendgruss,
Eva