Die Säulen der Erde

Die Fundamente der Gesellschaft sind marode:
nur Ruinen sind noch da – total verfallen!
Und verfallen sind sie auch der neuen Mode,
jetzt das Gebiss zu lieben und die Krallen -
die Krallen einer Urzeit, die nun wieder auflebt,
die gegenwärtig ist, wo sie nicht hingehört!
Denn die Verschwörerbanden sind bestrebt,
daß man den Untergang nun fromm beschwört.

Was soll das sein, was freien Bürgern droht?
Was macht man unbedarften Menschen vor?
Daß eine Mörderbande, die perfekt verroht,
hereingelassen wird, zu jedem offnen Tor?
Wohin das führt, kann man bisweilen lesen,
wenn es nicht unterdückt wird von ganz oben.
Du altes Land, du bist auf einmal nur gewesen -
jetzt sollst du Tod und Unterdrückung loben!

Die Rechte, die du dir im Schweiß errungen,
die gehen einfach so für nichts verloren!
Du wirst durch Bosheit in die Knie gezwungen,
und Kreaturen werden bald so schnell geboren,
daß niemand weiß, warum sich nichts mehr hält.
Das ist doch Hexerei, das ist ein krasser Wahn:
Wir steuern in die „schöne“ Zukunftswelt,
die außer Mord und Pein nichts bieten kann!

Schmeißt sie doch vor sie Säue, eure Seelen!
Wie ihr jetzt handelt, handeln stets die Irren!
Ihr werdet euch nicht ganz besonders fehlen,
denn nach den Kriegen und den Wirren
wird sich kein Mensch an euch erinnern wollen.
Geschichte wird beliebig umgeschrieben!
Fügt euch den Steinen, die auf eure Gräber rollen.
Denn darauf steht: „Sie sind halt dumm geblieben!“

Text und Bild ©Alf Glocker

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