Krone und Zepter

Bild von Annelie Kelch
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Im Lächeln der Sonne liegt mehr Licht als Schatten.
Ich stieß am Strand auf eine geschlossene Muschel
und wähnte darin das Leben – ein Mythos,
der unseren Sehnsüchten kaum gewachsen ist.

Dich traf ich auf dem Gipfel meines Schweigens …
Zusammen stiegen wir den Berg hinunter und
tauchten ein in den grauen Alltag;
einmal werden auch wir im Sonnenlicht stehn -
Aug' in Aug' mit Gras, Blüten und Bäumen.

Meine Gedanken verirren sich nicht mehr:
Wir fühlen uns überall daheim und geborgen.
Ich hole die Einsamen aus ihren Schatten;
du fütterst die Blumen und versorgst die Tiere
mit Zärtlichkeit - Wir füllen jede Leere mit Liebe.

Du hast einen Baum in mein Herz gepflanzt ...
In seinem Immergrün singen die Vögel
selbst im tiefsten Winter. - Er wirft keinen Schatten
und trägt eine Krone, darin der Frieden wohnt.

Mit Anmut und Würde hältst du das Zepter
in beiden Händen: Niemand geht ohne Liebe
aus dem Haus. Unsere Träume legen sich
schlafen, während wir draußen verweilen:
Die Unfallquoten sinken beträchtlich.

Jede Stunde besteht aus geheimnisvollen sechzig Minuten –
wir wissen ja immer noch nicht, was gilt ...

heute, am 09.07.2017, geschrieben

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Kommentare

09. Jul 2017

Die Poesie wächst - wie ein Baum:
Hier fand sie höchst kunstvoll Raum ...

LG Axel

09. Jul 2017

Dank, Axel, dir, für deinen Kommentar,
das Leben immer schon ein Mythos war:
Mit vielen Göttern und mit manchem Held,
der Tod ereilte derer viele auf dem Schlacht-
und/oder Minenfeld.

Liebe Grüße.
Annelie

09. Jul 2017

Annelie, dein mysteriöses, schönes Sehnsuchtsgedicht spricht mich an. Ich halte mich an dem Satz fest: wir wissen immer noch nicht, was gilt.

Liebe Grüße - Marie

09. Jul 2017

Liebe Marie, herzlichen Dank für deinen Kommentar. - Wir wissen nicht, was wirklich gilt - und werden es wohl auch nie wissen ... möglicherweise erst nach dem Tod ...

Liebe Grüße und einen schönen Sonntag,
Annelie

09. Jul 2017

Ich fühle mich in Deine Zeilen geborgen, liebe Annelie, wohlig geborgen!

Liebe Sonntagsgrüße
Soléa

09. Jul 2017

Das freut mich sehr, liebe Soléa. Dann kann das Leben dir nichts Böses anhaben.

Liebe Sonntagsgrüße zu dir,
Annelie

09. Jul 2017

Aus unserer Amöbenhaften Sicht
sieht man ihn oft nicht
den Sinn der in ihm liegt
und der oft schnell verfliegt.

Doch liest man solche Zeilen
möchte man dort verweilen
weil man ihn hier doch findet
und sich an ihn dann bindet ...

LG Micha

09. Jul 2017

Lieber Micha,
herzlichen Dank für deinen poetischen Kommentar.
Ich freue mich sehr, dass du mein Prosagedicht gerne gelesen hast.

Liebe Grüße,
Annelie

10. Jul 2017

So schön, so kraftvoll wie ein Baum, wächst mir aus Deinem Gedicht der FRIEDEN entgegen. Gekrönt. Als edelster aller Bäume. Wundervoll.

LG Monika

11. Jul 2017

Liebe Monika, herzlichen Dank für deinen Kommentar,
der - wie stets - sehr sachkundig und auch poetisch war.
Die Bäume stehen alle für den Frieden hier auf Erden:
Dort, wo noch Krieg herrscht, soll es endlich Fríeden werden.

LIebe Grüße.
Annelie