Zerfetzt

Ich sehe meinen frühen Tod,
so spät, so klamm, so ausgelassen
und weiß genau wann er mir droht –
doch kann ich’s leider gar nicht fassen.

Er steht am Fenster – Wolkendunst,
schickt schleichend seine Zeichen.
Ja, er verbirgt vor mir die Kunst,
mich lust- und launisch zu erbleichen!

Und über’s Meer und aus der Nacht,
eilt er herbei mit seinen Flügeln.
Er hat noch alle platt gemacht,
versteckt in sieben dunklen Siegeln.

Der frühe Tod, ob spät, ob wie,
erreicht das schwache Herz zuletzt.
Kommt er gar spät, kommt er nicht nie.
Wenn er dann bleibt, ist man zerfetzt!

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