Mein Schatten

Bild von Jürgen Wagner
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So lange bin ich Dir gefolgt
und hab Dich niemals eingeholt
Hab Dich auf Schritt und Tritt begleitet
Dir keinen Kummer je bereitet

So kommt die Zeit, mach Dir nichts draus
Da ruh' auch ich mal etwas aus
Geh' Du doch Schritte mal alleine
so ganz im Licht und völlig reine

2016

Interne Verweise

Kommentare

Jolanthe
11. Mai 2016

Gute Idee! Könnte man sie optisch und psychisch verwirklichen, wär's schön! Doch in vielen anderen Texten wird vor dem Verlust oder dem Verdrängen des Schattens sehr gewarnt:
Andersen, Der Schatten.
C. G. Jung: Verlässt dich dein Schatten, verbirgt sich dein Licht.
Nelly Sachs: Diese Nacht ging ich eine dunkle Nebenstraße um die Ecke ...
Und ich selbst bin fürchterlich reingerasselt, als ich einmal NUR meine helle Seite leben wollte.
SO VÖLLIG REINE - vielleicht verrät der Autor noch, wie man das fertig bringt?

11. Mai 2016

Der Schluss ist ironisch gemeint: wer ganz rein sein will, wird sich ganz verschmutzen, wer ganz hell sein will, wird in die Dunkelheit fallen. Es gibt erstaunlich viele Gedicht zu den Thema Schatten, auch bei LP: http://www.literatpro.de/lyrik/franz-lichtenstein-sa/der-schatten. Selbst im Christentum gibt es das pecca fortiter (sündige tapfer!), wenn es nur die Wahl zwischen zwei Übeln gibt. In diesem Sinne einen bunten und ausgeglichenen Tag - und danke für das Nachfragen! JW