Das Mädchen und die Linde

Bild von Zaubersee
Bibliothek

In dem Wald stand ein Baum
eine Linde
und sie rauschte im Schnee
und im Wind
sang so zärtlich ihr Lied
einem Kinde
weil Linden oft
Liebende sind

so weit - ihr Gesang
so silbern ihr Klang
so tief hüllt ihr Wort
stillt Traurigkeit fort

viele Jahre vergingen
das Mädchen
war verliebt aber er
war nicht treu
und verzweifelt verließ sie
ihr Städtchen
schlief in Scheunen
beim Bauern im Heu

so weit war das Land
ein grünendes Band
ihr Lied rein und hell
der Bogen glitt schnell

und sie spielte die Geige
die Linde
stand so still und so schön
in dem Wald
„bin zurück“, weinte sie in die Rinde
und im Herzen wars nicht
mehr so kalt

so lang war es her
und schmerzte nicht mehr
aus jung wurde alt
kam oft in den Wald

und sie spielte allein für
das Wesen
das ihr Trost war in Schmerz
und in Not
das ihr Herz wie ein Buch hat gelesen
dem sie folgte in Leben
und Tod

so schön war das Lied
das die Linde ihr schrieb
das sie murmelnd ihr sang
als die Geige verklang.

C. Mara Krovecs / 2008

Gedichtform: