Obergrenzen

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Wieder mal die große Frage,
wie ichs meinem Volke sage ...
Deutschland im Europapakt
hat die Grenzen komplett satt.

Und doch ertönts aus eignen Reihen,
dass "Obergrenzen" nötig seien!
Der Flüchtlinge kämen zu viel,
nach oben wär da kaum noch Spiel.

Als wenn das eine Änd'rung brächt ...
Schließlich gibts auf Asyl ein Recht!
Und das wird auch nicht aufgeweicht,
wenn "Obergrenzen" man erreicht ...

Ich könnt, in eurem Unbehagen,
euch eine schnelle Lösung sagen:
Anträge schneller zu bescheiden,
würd' Geldverschwendung echt vermeiden.

Mehr Leute einstellen, Ratz-Fatz,
erhöht den "Flüchtlingsgrundumsatz" -
was dabei man an Kosten spart,
- und auch an Nerven - hammerhart!

Statt kriegerischer Ambitionen,
könnt dies den Bundeshaushalt schonen
und wirkt auch auf dem Arbeitsmarkt -
schade, dass niemand mich gefragt ...

noé/2015

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Kommentare

13. Dez 2015

Das Volk befragen - das geht nie!
Das wäre ja - Demokratie....

LG Axel

14. Dez 2015

Bloß nicht demokratisch sehen,
dann schon lieber untergehen!

LG Alf

14. Dez 2015

Ehrenamtlich würden sie sicher gern Leute einstellen. Deine Gedicht gefällt mir sehr,liebe noé!
Liebe Grüße,
Angélique

15. Dez 2015

Hatte ich auch gedacht, liebe Angélique, aber: auch ehrenamtlich nicht. Ich wollte mich für Verwaltungsaufgaben zur Verfügung stellen - und wurde trotz meiner Erfahrung abgelehnt, ohne dass jemand meinen Hintergrund abgefragt hätte.
Aber selbst, wenn sie sie bezahlen müssten, würde das Geld, das sie sich einsparen durch schnellere "Abfertigung" der Geflüchteten und das Geld, das sie einsparen könnten durch keine militärische Auslandsbeteiligung, locker reichen, die Gehaltsmehrkosten zu decken.
Angeblich soll "zusätzliches" Entscheidungspersonal ja in ca. einem halben Jahr endlich so weit geschult worden sein, dass es einsatzfähig ist. Wenn der Winter vorbei ist. Wenn ein Haufen Leute erfroren oder an anderen kältebedingten Ursachen verstorben ist. (Was passiert eigentlich mit den so Verstorbenen? Werden sie an den Grenzzäunen ausgestellt, zur Abschreckung noch Kommender? Bei so manchem Politiker würde mich ein solches Vorgehen inzwischen wirklich nicht mehr groß wundern.)
Als wenn es das "Problem" ganz überraschend erst seit einem Monat gäbe.
Nicht "Flüchtlinge" sollte das Wort des Jahres sein, sondern "Verwal-tungschaos" oder "Missmanagement", vielleicht auch "unterlassene Hilfeleistung", nach den Bildern, die das Fernsehen transportiert. Ist es NICHT unfassbar, dass ein kranker Mensch erst einmal anstehen muss, um "vom Amt" überhaupt die Erlaubnis zu bekommen, einen Arzt aufsuchen zu dürfen? Wie kann man das nennen - medizinisches Auswahlverfahren?
Mal ganz ehrlich: Wenn es nicht die bis aufs Blut ausgenutzten Freiwilligen gäbe - wir wären doch schon längst in der (ich sag nicht, wo) versunken. Rettungslos!
Ich könnte mich noch mehr echauffieren, sorry, Angélique ...
Ganz lieben Dank dir, dass du meine Gedichte so häufig - und dann noch positiv - kommentierst, auch wenn - und vielleicht gerade weil -, sie nicht alle frisch gekämmt und glattgebügelt sind.