Ich fische in der Nacht nach Seelen,
die hier auf Erden Tage stehlen,
denn die Stunden sind bald knapp –
und ich fühle mich schon schlapp.
Jeden Tag, in allen dunklen Nächten,
grabe ich in Schnee und Wechten,
um die Verschütteten zu retten –
doch die lieben ihre Ketten!
Zieh ich mir Decken übern Kopf?
Nein, ich rühre in dem Einheitstopf,
den man vorbereitet, präsentiert –
ein Anlass, daß man kombiniert!
Von meinem Lebensboot aus sehe
ich, wie ich in der Zeit absurd vergehe
und ich flicke meine alten Netze –
wobei auf Glück und Kraft ich setze!
Und wenn die Sonne geht, im Wahn,
dann zünd‘ ich meine Kerzen an
und leuchte in die Finsternis hinein –
doch meine Flamme ist zu klein …
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