Leben zieht oft krumme Bahnen

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Leben zieht oft krumme Bahnen,
weil sie noch nichts davon ahnen,
greinen Kinder, wenn sie zahnen,

unter uns sich Balken biegen,
weil wir zu viel’ Pfunde wiegen,
wenn wir nachts im Bette liegen!

höchst wahrscheinlich ist erlogen,
dass wir einst mit Pfeil und Bogen
grölend durch die Wälder zogen,

würdest du’s dir nur verkneifen,
immer so blöd rumzukeifen, soll
ich den Verstand dir schleifen?

kannst es noch so wenden, drehen,
hör doch auf mit diesem Schmähen,
muss ich denn noch lauter flehen?

nicht gleich die Façon verlieren!
lieber lass uns mehr parlieren,
Brot mit Honig nur beschmieren,

und da sind noch mehr der Bitten,
ganz ganz tief in meiner Mitten,
habe doch schon sehr gelitten,

doch ich müsste es ja wissen,
würde dich so sehr vermissen,
lass uns Friedensfahnen hissen,

nein, ich denk nicht Pustekuchen,
und es nutzt auch nichts, zu fluchen,
muss ganz einfach weiter suchen,

lasse Worte sinnleer schäumen,
wünscht’, wir würden wieder träumen
unter alten Eichenbäumen

und verrückte Sachen machen,
in den Lüften zögen Drachen,
und dann könnt’ ich wieder lachen,

Kinder greinen, wenn sie zahnen,
weil sie noch nichts davon ahnen -
Leben zieht oft krumme Bahnen …

Interne Verweise

Kommentare

15. Okt 2019

Krumme Bahnen - Dein Gedicht
War ein krummes Ding doch nicht!

LG Axel

15. Okt 2019

Deine Gedichte sind eine stete Einladung an mein Gemüt.
Hier bin ich Mensch, hier darf ich's sein.
Ich lese, verstehe, erlebe, schaffe neue Bilder.
HG Olaf

17. Okt 2019

„Einladung an Dein Gemüt“ – wie wunderschön formuliert, herzlichen Dank dafür, lieber Olaf!!

LG Marie