Kulturen

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Wenn diese Aussage auch manche verstört,
liegt das Offensichtliche doch auf der Hand:
So wenig, wie das Christentum in die Türkei gehört,
gehört der Islam „zu“ uns, zu unserm Land.

Deutschland, vom Christentum schon geprägt,
als es noch gar nicht „Deutschland“ heißt,
als Karl der Große die „Irminsul“ umschlägt
und „seinen“ Gott als den Einzigen preist ...

Dass Menschen in der Fremde ihren Glauben leben,
mal in mehr, mal in weniger Lebensgefahr,
hat es schon immer und überall gegeben,
bereits vor dem Punkt, als Gott „christlich“ war.

Doch jedes Land hat auch eine eigene Tradition,
die es liebt und unverfälscht erhalten will,
bei aller noch so gutgemeinten Migration
verstehe ich nicht das Protestgebrüll.

Hier leben Muslime, das ist wohlbekannt,
sogar etliche davon deutscher Nation,
doch „der Islam“ gehört nicht „zu“ unserem Land,
nur weil ihrer Viele einer Kriegsnot entflohen.

Sie leben bei uns, fühlen sich hoffentlich wohl,
sie dürfen bei uns ihren Glauben frei leben,
doch mutiert es zu einem ganz anderen Symbol,
wenn wir dem Islam Staatsbedeutung geben.

„Islam“ findet nun einmal hier statt,
auch wenn er gewiss nicht „zu Deutschland gehört“.
Langsam habe ich das Gezerre satt
weil mich das Aufgesetzte daran stört.

Wie viele Kirchen stehen auf Allahs Gebiet?
Wie viele Christen dort beugen vor Gott ihr Knie?
Nicht sehr viele, wenn man so um sich sieht –
für den Rest braucht man nicht viel Phantasie.

Laufen wir alle neben der Spur?
Wir haben ganz anderen Kummer auf Erden ...
Lasst einfach jedem die eigene Kultur,
und jeden in der eigenen glücklich werden!

© noé/2018

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