Märzglühen

Bild von Annelie Kelch
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Zaghaftes Glühen, ach ... das will
ein kalter Wind mir mir heut vertreiben.
Die Kälte malträtiert die Haut der nackten Hände.
Mein ratzekahler Lieblingsbaum spricht Bände,
und ohne helles Kinderlachen bleibt
die Stadt mir fremd – und seelenstill.

Wo sind die Morgenblumen, wo ihr lauer Duft?
Wo ruht der Zauber, der den Frühling stets begleitet?
Inzwischen ist auch noch die Sonne eingeschlafen.
Schichtwolken, eisig, quellen grau am Himmelshafen,
der grimmig schweigt, kein Vöglein singt in dieser Luft.

Ich denke hin und her und kreuz und quer,
und sehne mich, weiß nicht so recht, wonach ...
Vielleicht nach weißen Schiffen auf dem lichten Meer,
vielleicht nach Sträuchern mit 'ner reifen Stachelbeer.
Nach ihm vielleicht, der keine Ahnung davon hat,
ich mich so sehr und unter Qualen hier verzehr?

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Kommentare

19. Mär 2018

Der Frühling scharrt schon mit den Hufen!
(Bloß - momentan trägt er noch Kufen ...)

LG Axel

19. Mär 2018

Wer, frag ich, sollte wohl den Frühling rufen ...?
Dass er auch kommt und wir nicht länger suchen.
Ein jeglicher spürt mittlerweile Sturm und Drang:
Der lange Winter macht uns langsam krank!

LG Annelie

19. Mär 2018

Dank, liebe Varia, Du hast den Frühling angelockt.
Jetzt scheint die Sonne lieb schon in mein Fenster.
Ja, wirklich, du, ich sehe nicht Gespenster ...
und hoffe, dass der Gute nicht mehr zickt und bockt.

( : - ))) Liebe Grüße,
Annelie

19. Mär 2018

Dank, Dir, Sabrina, für den Kommentar,
der mir entspricht; er ist so wunderbar.
Auch hier scheint wohl die Sonne mittlerweile.
Doch es bleibt kalt - Winter hat keine Eile.

Liebe Grüße zu Dir in die Hauptstadt,
Annelie

19. Mär 2018

Poesie pur - mit einer Endzeile, die Deine Sehnsucht beschreibt: "nach ihm, der keine Ahnung davon hat" ...

Liebe Grüße - Marie

19. Mär 2018

Dank Dir, Marie, für Deinen guten Kommentar,
der außerdem - wie eh und je -
sehr liebenswürdig war.

Liebe Grüße,
Annelie

19. Mär 2018

Wie zauberhaft Du den Frühling herbeilockst, liebe Annelie. >Ich denke hin und her und kreuz und quer,
und sehne mich, weiß nicht so recht, wonach ...<
>Nach ihm vielleicht, der keine Ahnung davon hat, ich mich verzehr?<
Dem Sehnen wird er nicht widerstehen können. Hab heute schon von der Sonne Nachricht bekommen - er ist unterwegs. Er liebt Deine Poesie!

Liebe Grüße,
Monika

19. Mär 2018

Lieb Monika, hab dank für Deinen Kommentar,
bist mit der Sonne wohl per Du, ich wusst es ja.
Ich hoffe nur, dass er, der Regen, sich nicht angesprochen fühlt
und wieder unberechenbar in meiner armen Seele wühlt.
Und hoffe weiterhin, die Sonne nannte Seinen Namen nicht ...
verkriech mich sonst in einem Mauseloch, weil 's mir an Mut gebricht.

Liebe Monika, Du bist ein Sonnenkind,
danke für Deine lieben Zeilen,

Liebe Grüße zu Dir,
Annelie

19. Mär 2018

Liebe Annelie, Verlangen und Vorfreude haben bald ein Ende -
Der Frühling bringt die ersehnte Wende ...

Herzliche Grüße und einen schönen Abend
Soléa

20. Mär 2018

Liebe Soléa, danke für Deinen hoffnungsfrohen Kommentar. Da bin ich aber froh, dass Du mir nicht böse bist, weil ich Deinen Kurzcrime (Herzflimmern?) nicht so gebührend gelobt habe, wie es sich gehört hätte. Das, was Du geschrieben hast in jenem Gedicht, soll einem erst einmal einfallen; ich hatte gestern Abend ein etwas schlechtes Gewissen, weil ich glaubte, Du könntest mich eventuell missverstanden haben - ich meinte meinen Kommentar aber durchaus positiv.

Liebe Grüße zu Dir und einen schönen Tag,
Annelie

20. Mär 2018

Deine wohlformulierten Sehnsuchtsgedanken decken sich fast mit meinen.
Ich habe mich auf die baldige Wende so vorbereitet:

Den langen Winter hab ich durchlitten,
doch heute, endlich, den Frühling geschmeckt.
Bald leg ich mich draußen auf den Sommer
und komm wieder rein, wenn der Herbst mich weckt.

Liebe Grüße, und: Halt aus!
Willi

21. Mär 2018

Lieber Willi,
hab vielen Dank für Deinen lieben Kommentar ...
Der Winter diesmal lang, zum Schluss auch eisig war.
Der Frühling lag Dir bereits auf der Zunge ...?
Das weitet wohl die Brust und auch die Lunge.
Mach Deine liebe Frau nicht eifersüchtig auf die Sommerzeit.
Das Beste wär, Du nähmst sie mit - zur Sicherheit.
Klar ...halt ich aus, nach dem Appell von Dir, so lieb,
frag mich nur manchmal, wo der Frühling bloß
so lange bleibt - und blieb.

Liebe Grüße nach Schweden,
Annelie