Im Schlamm der grauen Regenbänder ob Haut an Haut ob Hand in Hand ob Fuß an Fuß so Tag um Jahr was will ich mehr in hohen Räumen selbst vertraut mit dir dabei dein wacher Geist rings um mich her da singt der Bäume Seele gar mit ihren Wurzeln tief verschraubt in mir
die Augen zu und Lust im Kopf die Zeit verliert das Maß so schnell ganz ohne Gier mit sanftem Schall froh ist wer glaubt bald wird es hell und überall auf altem Moos packt nun die Nacht mich fest am Schopf im Schimmern tost der Wasserfall und in Gedanken oft
umschlingst und trägst Du weit sich fühlen beieinander ruh’n stets mit dem Band der Traurigkeit eint uns die Hoffnung nun und unsre Schatten die gestatten Halt der tiefer ist sogar als in den Stunden unsres Glücks und rar so ungewiss was wichtig war ganz unverhofft
die eine Zeit bin ich bereit so ist es gut die alten Eichen wissen viel ich kann ich weiß die stete Spur von Ewigkeit in ihnen ohne Weh und Spiel der Sterne Glut gefunden heiß ein Augenblick verloren gleich für immer denn nichts kehrt zurück es rast die Zeit was bleibt - wer weiß.
Kommentare
Die Zeit, sie rast - und grad darum
Schaut ja der Mensch sich manchmal um ...
LG Axel
Danke, Axel.
Und manchmal bleibt der Mensch auch steh’n,
um sich sein Leben anzuseh’n …
LG - Marie
"... da singt der Bäume Seele gar mit ihren Wurzeln tief verschraubt in mir." Das ist schön Marie. Ich stelle mir das vor, wie es wäre und wodurch es geschehen könnte. Was du geschrieben hast, ist meiner Meinung nach "gehobener Poetry-Slam". Gibt es bereits den "Klassischen Poetry-Slam?" Dann wärst du Weltmeister darin. - "und überall auf altem Moos ... " ist einfach super. Ich kopiere es mir zu meinen schönsten Gedichten.
Liebe Grüße,
Annelie
Danke, liebe Annelie, für dieses schöne Kompliment. Gehobener Poetry-Slam klingt gut, ich versuche, meine Texte in einem bestimmten Rhythmus zu schreiben, damit es fließt, wenn ich sie mir selbst vorlese; ich bin ein Fan von Slampoetry, die sich auch bei uns verbreitet hat, die deutschsprachige Slam-Szene gilt als die zweitgrößte weltweit.
Liebe Grüße nach Lübeck - Marie
Dein Gedicht, liebe Marie, ein dicht gewebter Teppich, so farb- und bildreich gewebt, lässt mich schwelgen bis ich die Melodie höre, ohne Punkt und Komma.... klingt der Rhythmus noch aus einer fernen Zeit und doch zeitlos im Augenblick! Sehr gelungen!
Nachsinnend grüßt dich
Barbara
Vielen Dank, liebe Barbara, ein dicht gewebter Teppich, das freut mich, ich grüße dich herzlich zurück.
Marie
Eintauchen in den Seelengesang der Bäume, sich vom Schwingen der Töne tragen lassen, ein Lesegenuss, der bleibt. Ein Gedicht, das besticht.
LG Monika
Liebe Monika - der Seelengesang der Bäume, den das Schwingen der Töne trägt - ich leses meinen Text ganz neu - aus deiner Sicht betrachtet. Danke dafür.
Liebe Grüße - Marie
Im Schlamm der grauen Regenbänder,
im Hinblick auf ein Brückengeländer,
umschlingt den Schutz, den man ersehnt,
sobald man sich dagegen lehnt !
Ein Lebensmotto par Exellance,
eine wirklich ersehnte Nonchalance !
Lg
ALFRED
Danke für diesen geistreichen Beitrag ...
LG - Marie
„was bleibt - wer weiß“ – wer weiß - was bleibt…
das Leben seine Spielchen treibt
und nur die Seele treu mit uns reist…!
Liebe Grüße in deinen Abend
Soléa
Danke, liebe Soléa, für den sinnreichen Reim
und - liebe Grüße zurück in deinen inzwischen
späten Abend. Marie