Langsam, ganz langsam
kriechen Nebelschnecken hinauf
Wipfel für Wipfel den Berghang nehmend
als wollten sie das kostbare Gut nicht frei geben,
dass sie bis eben noch schützend umfingen.
Unten beginnen die frei Gegebenen
sich im Spätsommerlicht zu strecken,
räkelt sich ihr Geäst behaglich
in der letzten Himmelswärme,
trinkt ihr Grün noch einmal Kraft
vor`m ersten Frost.
Und wir wandern im Wechsel:
fröstelnd durch Nebel,
sonnenhungrig durch lichtgetränkte Wälder …
spannen unsere Seele aus
in unbekümmerter Natur.
Grenzgänger sind wir
zwischen Sommer und Herbst
zwischen Entstehen und Vergehen
zwischen Sicherheit und Wagnis
zwischen Glauben und Zweifel.
Im einen sein
das andere fühlend -
so wandern wir durch`s Leben -
getragen durch die Ewigkeit des Einen,
der schützend alles umfängt.
Kommentare
Ja, wir sind Grenzgänger, dein Gedicht
habe ich sehr gerne gelesen, liebe Angelika.
LG Marie
Das freut mich, liebe Marie. Deine Worte lese ich auch immer sehr gerne!
Liebe Grüße
Angelika