Raunachtfluch

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Jetzt ist die Zeit der rauen Nächte,
verwoben zwischen beiden Jahren;
ein Tummelplatz suspekter Mächte,
die immer schon „verloren“ waren:
Sie fliegen durch die Dunkelheit
und halten Ausschau, allzeit bereit …

Und wo sie Wäsche winken sehen,
auf Leinen sauber aufgehängt,
da können sie nicht widerstehen,
weil sie die Neugier dorthin drängt,
das lädt sie einfach magisch ein –
und sie verheddern sich darein …

Trägt sie der Mensch in diesen Tagen
mit seiner Wäsche in sein Haus,
wird er in Bälde Trauer tragen,
denn solches Tun geht tragisch aus …
So wirkt er, dieser Raunachtfluch:
Die Wäsche wird zum Leichentuch.

© noé/2019

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Kommentare

26. Dez 2019

Obergenial!!!
Klassisch perfekt, spannend und fließend!

26. Dez 2019

(D)Ein Text, der sich gewaschen hat!
(Da war nicht nur die Wäsche platt ...)
[Keine Gefahr droht mir mehr im Hause:
Rau macht Frau Krause Waschtag-Pause ...]

LG Axel

28. Dez 2019

Auch deshalb darf man nicht einer Jeden an die Wäsche gehen...

Ein tolles Gedicht, liebe noë.

28. Dez 2019

Besondere Obacht bei allen "Jenen", die im Winterwind in den Seilen hängen ... ;o)))

28. Dez 2019

Bei einer jeden Frau ist besondere Obacht angebracht. ..
das klingt machoblöd, aber der Satz geht ja weiter: weil fast eine jede Achtung verdient.
LG dir!
Uwe