Am Palisadenzaun der Faun,
in dunkel- und haselnussbraun,
hat kaum Lust mehr auf diese Frau'n,
kommt dumm sich vor, grad' wie ein Clown!
Die letzte hatte ihn verhau'n
mit einem Stück vom Gartenzaun,
mit einer Latte, einer blau'n,
weil er - oh, schrecklicher Albtraum -
(wenn ich's erzähl, ihr glaubt es kaum)
gebadet hatte in dem Schaum,
in dem auch Venus sich befand,
die Füße schon im Brandungssand,
in wirklich spärlichem Gewand,
das neckisch um die Hand sie schlang,
und er bot ihr als Liebespfand
so allerhand von seichtem Tand,
da sah er seine Frau an Land,
die dieses gar nicht komisch fand.
Vor Wut war weiß sie wie die Wand,
weshalb er schnell im Schaum verschwand.
Doch da sie leider ihn entdeckt,
weiß der Faun jetzt, wie Rache schmeckt,
denn sie hat ganz schnell ausgeheckt,
was ihn als Faun am meisten schreckt
und sein Viagra gut versteckt.
Dann tat sie, als wenn sie ihn neckt
und hat die Hand ihm ausgestreckt,
er - leider gar nicht aufgeweckt -
hat nicht bemerkt, was sie bezweckt,
und wär' d'rum beinahe verreckt.
Denn nichts hielt weiter sie im Zaum,
sie ließ ihm keinerlei Spielraum
und band ihn an den Feigenbaum.
Endlich wär' Schluss mit dem Vertrau'n!
Dann brach sie von dem Gartenzaun
besagte Latte zum Verhau'n
und prügelte ihn bis zum Flaum.
Seit kurzem kann er wieder kau'n
und mit Alraunen und Kapaun
sucht er, sich wieder aufzubau'n.
Und die Moral von der Geschicht'?
Bade als Faun mit Venus nicht.
© noé/2015 Alle Rechte bei der Autorin
Tja, Axel, da hast Du mit Deiner Idee vom Faun ja wieder was angerichtet!
Kaum gelesen, beschäftigt es mich; schon war die Moritat gedichtet ...
Kommentare
Schönes Versmaß,liebe Noé.
Herzliche Grüße,
Angélique
ICH sollt' so was wie Vorbild sein?
Sieht Bertha Krause gar nicht ein....
"N Trend - Setter, det sinSe nich!
Janz olla Dackel sichalich!"
LG Axel