Solang' man liebt

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In diesen buttergelben Tagen,
in denen Sonne Volllast fährt,
in denen man das Unbehagen
in zähen Tropfen fallen hört,
fast schwärend Zeit auf einem See
aus Schlierenöl man dümpeln seh',

in diesen silberhellen Nächten,
die grellschwarz die Konturen zeigen,
wo in den teerigen Geflechten
Gedanken sich verklebt rumtreiben,
man schlaflos sich durch Stunden quält,
da bleibt sie steh'n, die träge Welt.

Und sollte es ein Morgen geben,
und Vögel finden wieder Kraft,
in zarte Töne uns zu weben,
wenn Morgenhauch uns Kühle schafft,
wenn leiser Windhauch gar sich regt,
knospt Hoffnung, dass es weitergeht,

und wir mit diesem leichten Singen,
das duftig netzt im Morgenblau,
die Lust zu leben neu aufbringen,
zu wagen neue Lebensschau.
Weil immer es ein Morgen gibt,
solang' man atmet, solang' man liebt.

© noé/2015 Alle Rechte bei der Autorin

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Kommentare

07. Jul 2015

Ein wunderbarer Streifzug der Liebe! Danke liebe Noe! LG!

07. Jul 2015

Selbst Sommer schweigend applaudiert -
Wenn schön ihm solch Gedicht passiert!

LG Axel

07. Jul 2015

Liebe noé.
dieses Morgen kann man sich heut schon borgen.

Tolles Gedicht

LG Micha