Stromausfall - Page 8

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sagt die Agentin sarkastisch, während sie sich provozierend neben Mike auf die Couch setzt.

„Rufe bitte den Etagenservice an.“
Lucia beugt sich, um das Haustelefon zu holen, so nah über ihren Partner, dass Mike unweigerlich ihren betörenden Duft wahrnehmen und tief in ihren Ausschnitt gucken musst.
Das Miststück, denkt er ohne einen Ton zu äußern.
Zum telefonieren legt die Agentin sich quer über die Oberschenkel ihres Partners. Am liebsten hätte Mike ihr jetzt den Hintern versohlt. Doch dann wird der „kalte Krieg“ eskalieren und wahrscheinlich wird die Nacht mit Beschimpfungen, Erotik, Sex und Beschimpfungen verbracht.

„Der Etagenservice kommt gleich. Kommst du mit zur Tür?“

„Ja klar. Wie immer.“

Lucia krabbelt zurück, wobei sie Mike wieder ihr Parfüm riechen und in ihren Ausschnitt gucken lässt. Dann setz sie sich so dicht neben den Agenten, dass der sich ihrem Duft nicht entziehen kann.

Beta lässt die einzelnen Aufgaben des Auftrags, an dem er mit Kollegen seit gestern in diesem Land gearbeitet hat, vor seinem inneren Auge ablaufen. Hoffentlich kommt der Service bald, ist sein anderer Gedanke.
Lange braucht er nicht auf die Erfüllung diese Wunsches warten. Es summt an der Tür.

Wie verabredet nimmt Mike schnell seine Pistole aus dem Badezimmer und stellt sich hinter die Tür. Lucia öffnet vorsichtig den Eingang. Die Dame vom Hotel steht mit einem Servierwagen davor. Ein geschulter Blick in den Flur und die Agentin lässt die Dame einige Schritte herein.
„Vielen Dank. Das reicht. Ich nehme Ihnen die Getränke ab. Dankeschön.“
Die Servicekraft guckt etwas überrascht als sie rückwärts den Eingangsbereich verlässt.

„Jetzt haben wir genug für eine heiße Nacht und einen schönen Morgen gebunkert. Wann erlässt du mich denn aus dem Dienst?“ Ihr herausfordernde Unterton ist nicht zu überhören.

„Wenn der Auftrag erledigt ist und wir das Land verlassen haben.“ Mike`s Antwort ist emotionslos.

„Faktisch ist der Auftrag doch erledigt. Jetzt können wir und auch die Anderen nicht mehr eingreifen. Entweder die Vorbereitungen waren gut oder schlecht oder wir haben einfach Pech. Wobei wenn, dann allerhöchstens zwanzig Prozent ausfallen, rein statistisch betrachtet. Und somit ist das Ziel noch erreicht.“

„Der Auftrag ist erst zu Ende, wenn ich weiß wie es ausgegangen ist und wir alle das Land verlassen haben. Wenn wir Glück haben, irgendwann morgen Nachmittag.“ Wirklich überzeugend klingt die Stimme von Mike nicht.

„Formal betrachtet hast du Recht. Aber realistisch betrachtet habe ich Recht.“

Der Agent antwortet nicht. Er denkt genau so wie Lucia, doch als Einsatzleiter kann er es nicht zugeben.

Zu ihrem Glück war das Klavierkonzert schon vor einigen Minuten zu Ende und Lucia hat keine neue Musik angeschaltet. Mike steht auf und holt sich aus der Bar die letzte Flasche gekühltes Wasser. Mit den gerade gelieferten Flaschen füllt er den Kühlschrank auf.

„Still!“ flüstert er kräftig zu Lucia und hielt kurz seinen Zeigefinger vor dem Mund. Gleichzeitig eilt er schleichend in den Flur. Die Agentin springt geräuschlos von der Couch auf und eilt hinterher. Peter greift seine Pistole aus dem Bad und stellt sich neben die Tür.

Lucia stellt sich mit ihrer Pistole im Anschlag hinter die Tür. Hier ist es deutlich zu hören. Auch Mike nimmt seine Pistole in Anschlag.

Das Mobiltelefon auf dem Couchtisch vibriert. Gehören der Anruf und die Geräusche an der Tür zusammen? Sollen sie von den Geräuschen an der Tür oder dem, was an der Tür geschehen sollte, abgelenkt werden?

Mike nimmt seine entsichere Pistole in Anschlag und gibt seiner Partnerin unauffällig ein Zeichen.
Der ganze Vorgang dauert nur zwei, drei Sekunden.

Lucia reißt die Tür auf, Mike zieht den Menschen vor der Tür ins Zimmer. Während er sofort mit der Waffe den Flur inspiziert, tritt seine Partnerin dem Eindringling mit ihre spitzen Stiefeln so stark vors Schienenbein, dass der einen Satz macht und der Länge nach auf dem Boden aufschlägt.

Als Mike die Tür zuknallt hat Lucia ihren rechen Fuß auf die Wange des Mannes gestellt und hält ihre Waffe auf seinen Rücken gerichtet.
„Wer bist du?!“ fragt sie bestimmend.
Der Eindringling gab keine Antwort. Lucia drückt ihren Fuß etwas fester auf die Wange. Der Eindringling fing an zu stöhnen.
„Sag wer du bist. Los, wenn ich noch lange hier stehen muss, dann muss ich mich mehr auf mein rechtes Bein verlagern.“

Mike geht an den Beiden vorbei in den Wohnraum.
Wer sich anstrengt macht etwas falsch, kam es ihm in den Sinn.
Er guckt sich nach einem für eine Fesselung geeignetem Stück um. Das Beste was er wahrnimmt sind die Vorhangschals. Während er sie abreißt vermeidet er es, vor die Fenster zu treten.

„Komm mal dem Burschen aufheben“, hört er aus der Diele rufen.

Mit vier Vorhangschals in der Hand und seine Pistole im Hosengürtel trifft er seine Partnerin, die ihren Fuß nur noch leicht auf das Gesicht des Einbrechers drückt.
„Er ist ein Hoteldieb.“
Sie greifen ihm unter die Arme und stellen ihn auf die Füße.
Die Agentin drückt mit ihrer linken Hand den Kopf des Mannes nach unten und Mike fesselt seine Hände auf dem Rücken. Dann klopft er ihn ab. Er hat keine Waffe bei sich und auch keine Papiere.
Mit nach unten gedrücktem Kopf und den Armen auf den Rücken gefesselt, wird er zum Esstisch geführt.
Gamma setzt ihn auf einem Stuhl, mit der Rückenlehne zum Tisch. Der Mann soll sich ungeschützt vorkommen.

„Wie ist Ihr Name?“ fragt Mike mit seiner kräftigen Bassstimme.
Der Gefragte antwortet nicht.
„Ich habe noch nichts gehört.“ sagt Mike zu ihm.
Aber eine Antwort erhielt er immer noch nicht.
„Wenn Sie glauben, Sie können mit uns hier Krimi spielen, dann haben Sie sich gewaltig geirrt. Sie sind hier in einen echten Krimi rein geraten. Und da geht es nicht so lustig zu wie im TV. Also, wie ist ihr Name?“
Wahrscheinlich wurde ihm bewusst, dass er professionell festgenommen ist und sieht die Pistole im Gürtel von Mike.

„Ich bin Dolschak.“

„Sie können also doch sprechen. Und was wollten Sie an der Tür?“

„Ich habe es gesagt. Ich wollte in die Suite und nach Wertsachen suchen.“

„Also ein Hoteldieb. Wer steckt hinter Ihnen?“
Der Dieb antwortet nicht sofort.

Die Agentin kommt und stößt Mike sanft zur Seite.
„Dolschak! Wer steht hinter dir?“ spricht sie ihn laut an.
„Dolschak! Deine Wangen sind noch rot. Erinnerst du dich warum sie

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