Was ist Geld ?

Bild zeigt Olaf Lüken
von Olaf Lüken

Jeder hat Bargeld in der Tasche.113 Euro sind es im Durchschnitt. Doch keiner redet gern über das Thema "Geld". Was aber ist Geld eigentlich ? Versuchen wir die Beschreibung eines Phänomens: Jeder hat Geld, keiner hat genug davon. Man hasst es, wenn es fehlt, man empfängt es mit offenen Armen. Man spricht nicht gern davon. Man denkt stets daran. Es ist das Blut der Wirtschaft, Werkzeug für alles. Instrument des Erfolgs. Symbol der Macht. Die Macht schlechthin. Es heilt, es macht krank, es rettet, es tötet, es spaltet, es schlägt, es zirkuliert, es macht fruchtbar, es verschwindet, es korrumpiert, es macht groß, es geht von Hand zu Hand. Soweit Baron und Geldexperte Gui de Rothschild. Geld ist aber mehr, viel mehr. Geld will verdient, will "sauber" sein und doch ist es auch unrein. Man gebraucht es. Die Menschen betrachten Geld mit ihren geheimsten Gefühlen, ihren Rivalitäten, Erfolgen, Frustrationen, ihrem Ehrgeiz, ihremGroll. Nachts steht das Geld auf, nimmt Gestalt an, dominiert, erleuchtet, beschützt, vernichtet. Es ist ein Truggott (Mammon), den man anfleht, den man fürchtet. Es ist der Sündenbock für unsere Übel und ist überall zur Hand. Es bewegt ständig das Gemüt, es ist das Maß, man hat es zum Objekt der Begierde gemacht. Zusammenfassend gesagt: Jeder braucht Geld, jeder will es. Das Streben nach finanzieller Unabhängigkeit prägt unser heutiges Denken und Handeln mehr denn je. Und wie denken die Weisen über das liebe Geld, das scheu wie ein Reh ist ? Geld macht erst dann so richtig glücklich, wenn es ausgegeben wird. Zum Beispiel für wirklich bedürftige Menschen.

(c) Olaf Lüken (2017) Aus meinem Buch "Schöne neue Geldwelt"

Veröffentlicht / Quelle: 
Schöne neue Geldwelt, Olaf Lüken (2017)
Prosa in Kategorie: 
Thema / Klassifikation: