Das Opfer (eine aufopferungsvolle Betrachtung)

Bild von Alf Glocker
Bibliothek

Sind die Götter neidisch – und wie kommt der Mensch darauf, daß sie es sein könnten? Einem alten Brauch folgend, opfern wir so manches … um Handel mit den Göttern zu treiben???

Denken wir an Erntedank, denken wir an die Geschichten in der Bibel, oder an womöglich noch urtümlichere Rituale, die angeblich geeignet waren/sind, die Götter, oder einen bestimmten Gott, milde zu stimmen …

Wollen uns die Götter plagen? Müssen wir so tun, als rissen wir etwas aus unseren Herzen, damit ein Gott, oder eine ganze Bande von Göttern, erkennt, daß sie uns viiiiel wichtiger sind als alles, was wir besitzen?

Kann Gott so „überlistet“ werden, oder hat das Opfer einen ganz anderen Zweck? Aber wenn ja, welchen? Warum geben wir denn Wertvolles her, wenn wir nicht daran glauben, die Götter/der Gott forderte von uns ein Opfer?

Würde der Vorgang überhaupt „Opfer“ heißen, wenn es sich nur um ein Geschenk an ein „höheres“ Wesen handelte? Und: Was könnten wir den Göttern schon schenken? Haben die nicht schon alles? Erwarten sie unsere Pein?

Manchmal sollen die Götter ja sogar Menschen zum Opfer gefordert haben. Ist das nicht phantastisch?! Auch in der Bibel kommt das noch vor ... und eine andere Religion fordert ebenfalls Menschenopfer … vorzugsweise von „Ungläubigen“.

Dadurch soll ihr Gott milde gestimmt werden? Wer das glaubt, der muss schon brav sein, damit er bei seinem Gott oder seinen Göttern nicht in Ungnade fällt – gelle? Komische Heilige sind das … und die Märtyrer ebenfalls.

Aaalso, nicht, daß sich die Götter/der Gott wirklich darum kümmern würde/n, ob wir nun geopfert haben oder nicht … aber unser Misstrauen ihnen gegenüber scheint wohl irgendwie begründet zu sein.

Im Stillen machen wir ja immer noch unsere „Geschäftchen“ mit ihnen (den Göttern), auch wenn einige von uns zumindest keine Menschenleben dabei gefährden. Aber so ein bisschen versuchen wir uns hie und da schon bei irgendwem einzuschmeicheln … oder nicht?!

Ertappen wir uns nicht gelegentlich dabei zu sagen – ganz im Geheimen – „was würde ich denn hergeben, wenn ich wieder gesund nachhause komme? ... oder wovon würde ich mich freiwillig trennen, wenn ich etwas Bestimmtes behalten darf?“

Haben wir damit einen Handel mit „neidischen“ Göttern gemacht? Oder wissen wir einfach instinktiv, daß uns nicht alles durchgehen darf (nicht kann) auf Erden? Dann wären die Rituale am Ende noch völlig berechtigt – ???

Lenkt da wer doch unsere Schritte? Sind wir vielleicht doch viel zu dumm, ein Schicksal selbst zu bestimmen, das auch ohne unser Zutun chaotisch genug ist? Was wäre es dann erst MIT unserem Zutun?

Was wäre, wenn wir unser Glück tatsächlich selbst schmieden könnten? Dann würden wir ja erreichen, was wir wollen! Um Gottes Willen!! Eine Katastrophe würde die andere ablösen!

Nicht, daß dies jetzt anders wäre, aber man hat, nach intensiven Betrachtungen, zumindest den Eindruck, als ob bisher noch alles … nein, nicht gut, aber zumindest überlebbar (für die Allgemeinheit) gewesen ist.

Wenn wir die Wahl hätten, uns zwischen den Entscheidungen sogenannter „intelligenter“ Menschen und dem sogenannten „Zufall“ zu entscheiden – was würden wir tun? Ich glaube, die meisten von uns würden sofort ein Opfer bringen, damit das Schicksal, ein Gott, die Götter, gnädig gestimmt werden.

Das sagt doch schon wieder alles … Na ja – und, falls dieses Opfer nicht von einem ausgemachten A…l… dargebracht wird, ist es, denke ich, immer noch das kleinste aller denkbaren Übel.

Veröffentlicht / Quelle: 
auf anderen Webseiten

Interne Verweise

Kommentare

10. Mai 2018

Odin, Mars, Apollo, Zeus und Baal -
Gibt's für arbeitslose Götter 'nen Wartesaal?

LG Axel

10. Mai 2018

er ist gleich hinterm Mond zu finden -
wohin wir alle mal verschwinden!

LG Alf