Ouvertüre zum Romananfang Revolution

Bild von Uwe Kraus
Bibliothek

Hast du meine Nachricht gekriegt?, fragte Roland, und ich antwortete
– Nein.
Warum wollte der mir unbedingt sagen, dass meine Bücher in der Auslage der Buchhandlung lagen? Ich weiß es nicht. Es war doch klar, dass es in einer Welt der Worte, in der ich lebte, kein anderes Ziel gab, als sie aufzuschreiben.

Meine Verleger verlangen jetzt von mir einen Roman oder dergleichen, aber ich bin hilflos. Ich kam auf die Idee, ein Märchen zu schreiben, wie die Worte entstanden sind, aber da blieb ich hängen.
Der Prolog war schon fertig, aber wohin damit?

Mein Wissen reicht dafür nicht weiter, redete ich mir ein, aber
dann kam mir Herr Trabert in den Sinn, ein Verleger eines
Philosophieverlags, der mir riet:

Schreib dich satt. Immer und immer wieder!

Also, man stellt sich das so vor:

Am Anfang war der Dschungel und die biblischen Gärten. Das Licht
und Adam, der eine Dinosaurier und Eva.
So sagt es die Bibel.
Dass Gott das Licht schuf und das Paradies.
Doch man lernt gerne im Bio Leistungskurs vom Australopithecus afarensis, vom Affenwesen, welches aufrecht gehen lernte, von
Blitz und Donner, der das Feuer brachte.
Am Anfang vorher gab es eine Zelle, eine Amöbe, und aus ihr
entstand ein denkender Geist, der wie alle Wesen die Luft zum Atmen braucht.
Mir geht es vor allen Dingen darum, wie lernte dieses Wesen
sprechen?
Wie kam es dazu. dass ein Mensch am Ende seiner Evolution ein rechter Freigeist wird.

ICH BIN DICHTER

Das machten die Ungeborenen im Himmel. Bevor ein Kind geboren wird und aus dem Himmel als Engel oder Teufel auf die Welt kommt, kann es wahrscheinlich die Wahrheit sehen, die es dann bei der Geburt vergisst.

Manche Menschen vergessen ihr halbes Leben. Aber niemand weiß wirklich, was hinter dem himmlischen Jenseits steckt.

Dort ist alles, was die Menschen und Philosophen, Mediziner und Religionen erklären könnten, wenn sie wüssten, was es ist.

Das erste Wort, das erste Mama und die göttliche Vergebung beginnt.

Kurz nach Mitternacht kommen die Gedanken zum Fließen. Da fallen mir die Darwinistischen Theorien ein und mir fällt ein, ich sollte noch mal mein Bio-Buch holen, auf das ich einen Tumor malte. Ich verstehe nur zu genau: Homo erectus – der aufrecht gehende Mensch. Die Bilder zeigen affenartige Wesen oder Tiere, die mit den Händen fressen, auf Jagd gingen und sammelten.

Die letzten Riesen, die aus Jurassic Park ... Ich will nimmer das Lexikon aufschlagen. Das Wissen der Einzeller, die quasi Adam und Eva darstellen, so glaubt man der Biologie.

Ich hatte immer versagt im Leistungskurs, aber das Lernen machte trotzdem Spaß. Ich weiß, ich habe recht. Der erste Mord oder die Sünde. Wann gab es eigentlich auf der Welt die ersten Äpfel?

Ich weiß nur, vielleicht war es ja ein Stechapfel, der die Bibel schrieb. Warum auch die Verführung und der erste Mord. Die Pantoffeltierchen kriegen Kinder: Kain und Abel, und dann kommt der irdische Mord. Bleiben wir bei den Tatsachen. Biblisch gesehen war der Apfel die Verführung zwischen Mann und Frau. Aus Adam und Eva wurden Kain und Abel, wobei Kain Abel erschlug. Und daraus wurde vielleicht die erste Kriminalgeschichte der Genesis. Was ich nicht weiß, warum ein Mensch stirbt; weil einer besser als der andere war? Die Bibel erklärt die Eifersucht, das erste Mordmotiv ...

Der Neandertaler Kain und sein Bruder Abel haben in Wirklichkeit ein Feuer gesehen, Bitz und Donner, ein Baum, der brannte.

Dabei kam Kain auf die Idee, ein Lagerfeuer zu machen, und der eine wollte den anderen hindern. Dabei erschlug der eine den andern ...

So meine Interpretation, so könnte es gewesen sein ...

Dabei muss man eigentlich Gott hassen. Er erfand die Eifersucht, er schuf den Menschen.
Keiner von Adam und Eva über Kain wollten mehr etwas mit Gott zu tun haben, und so kehrte ein neuer Gott an den apokalyptischen Himmel.

Es ist einfacher, die Lebensgeschichte von Adam zu verfolgen, als an die Bibel zu denken ... Die ist ja von Propheten geschrieben worden, die haben sich das irgendwie mittels ihrer Rauschzustände zusammengeschrieben.

Da ich an einen Gott glaube, der außerhalb dieser Schrift existiert, will ich meine eigene Genesis schreiben. Ich schreibe von einer Familie aus Siebenbürgen, die im 2.Weltkrieg kam und sich zuerst in Frankfurt am Main niederließ. Siebenbürgen war der Vorposten im Krieg gegen die Türken, und so lange lebte und geht die Geschichte meiner Familie zurück: 800 Jahre. 1939 wurde mein Vater geboren. Meine Großeltern heirateten. Lore Luise und Wilhelm. Ihr Kind nannten sie ebenfalls Wilhelm. Durch die Unruhen des beginnenden Krieges und wegen einer Anstellung ging meine Familie nach Leipzig. Mein Großvater war Wäscher und Färbermeister. Da er in einem wichtigen militärischen Betrieb arbeitete, musste er Gott sei Dank nicht an die Front oder nach Stalingrad. Meine Großmutter war noch sehr jung und gebar ihr zweites Kind: Jürgen, 1941. Danach meinen zweiten Onkel Werner.

Interne Verweise

Kommentare

19. Aug 2019

Krauses Geschichte,
alles andre als kraus.
LG Uwe

19. Aug 2019

ja wenn ich nur einen Roman schreiben könnt, lieber Uwe!