Die Fruchtbarmachung einer dreiunddreißigjährigen Kuh, die als Copy-Shop fungiert, weil Zuchtmaterial in Form von bereits mit tiefgefrorenem Sperma leistungsfähiger Zuchtbullen befruchteter Eier ausgelagert werden konnte auf gebärfreudige Leihmütter, gut genug, Nährboden zu sein für Hochleistungs-Milch-Lieferanten von bis zu 7.800 kg fettreicher Milch während der 305 Tage dauernden Laktationsperiode pro Jahr, was leider immer noch nicht an die durchschnittlich 12.000 kg/Jahr heranreicht, die in Israel pro Kuh erzielt werden können.
Angesichts der jüngst abgeschafften Milchquote in der EU ist eine Erhöhung der Milchleistung pro Kuh als unabdingbar anzustreben, um durch Mengenoptimierung den buchhalterischen Einnahmeverlust pro landwirtschaftlichem Betrieb durch das Preisdumping der Discounter wettzumachen. Es wird erwartet, dass eine Produktionseinheit so viel liefert, wie sie frisst.
Überschussmengen können inzwischen nicht nur - wie bisher üblich - als subventionierte Entwicklungshilfe in Pulverform in den weiter explosionsartig ansteigenden Abnahmemarkt Flüchtlingsderivat Dritter Länder wie Afrika gepumpt werden, sondern direkt in Wachstumsmärkte wie China exportiert, in denen Milch aus Deutschland einen so hohen Stellenwert besitzt, dass man sie als Geschenk zu Abendeinladungen mitbringt.
Der Absatzkampf wird trotzdem härter.
(Die älteste Kuh der Welt ist 48 Jahre alt geworden und lebte in Irland.
Der Bulle Hanoverhill Starbuck hatte über 200.000 Töchter.
Ein Kuhkalb kann im Verkauf bis 1.800 € einbringen, ein Bullenkalb rund 45 €.
Die Natur der Kuh ist genetisch auf 8 l Milch/Tag für die Dauer von 2 -3 Monaten eingerichtet.
Die Hälfte der heutigen Milchleistung wird in den ersten 100 [von 305] Tagen der Laktationsperiode nach dem "Abkalben" erbracht.
Einer Kuh wird das Kalb frühzeitig entzogen, damit keine Bindung entstehen kann und die Milchproduktion bei späterer Trennung nicht einbricht.
Dafür stehen die Kälber einzeln in Kälberboxen, um die "Verhaltensstörung" (!) des gegenseitigen Absaugens zu unterbinden.
Selbst das Kolostrum, die erste nahrhafteste Milch nach dem Abkalben, oder auch Biestmilch, wird ihnen aus dem Tränkeeimer mit Sauger verabreicht.
Wenige Wochen nach dem Abkalben wird die Kuh erneut besamt und während der erneuten Trächtigkeit weiter gemolken.
Die "Trockenstellung" erfolgt erst wenige Wochen vor dem nächsten Abkalbungstermin.
Das sehr schmerzhafte Ausbrennen der nervendurchzogenen Hornansätze bei Kälbern ist ohne Betäubung auch in der EU bis zum Alter von zwei Wochen erlaubt. Es geschieht aber "zum Schutz" der Tiere.)
https://www.youtube.com/watch?v=kVl6pTlNPio
© noé/2015 Alle Rechte bei der Autorin
Wenig bekannt ist, dass Milch - als de facto Kalziumlieferant geschätzt - durch Übersäuerung der Zellstruktur zur Neutralisation ebenso Kalzium wieder entzieht. In Ländern mit hohem Milchverbrauch steigt die Osteoporoserate. Auch interessant ist, dass in Ländern mit hohem Milchkonsum die Brustkrebsrate bei Frauen erhöht ist.
Kommentare
Zu Unrecht heißt es: „Dumme Kuh!“ –
„Arme Kuh“ – dies träf’ ehr zu…
LG Axel
SEHR INTERESSANT WÜRDE ICH SAGEN!!!
Toll recheriert und sehr gut aufgeklärt. Das sollte zumindest im Radio mal kommen. Aber besser es bleibt ungehört, sonst ändert sich am End' noch was. Wer will das schon?! Wie vielleicht...
Gab es da nicht ein Land, in dem sie heilig sein sollen ...?
Nun, was wir den Kühen antun, wird auf uns zurückfallen, denn wir trinken ihre Milch und essen ihr Fleisch. Ein Trost ist das freilich nicht ... LG! Jürgen