Keine Angst

Bild von Anita Zöhrer
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Kalt und hart fühlte sich die Spitze des Laufes seiner Pistole an meiner Schläfe an, mit seinem Knie drückte er in mein Genick. Nur einen kurzen Moment lang war ich unaufmerksam gewesen und schon hatte ich den Salat. Ich hätte mich am liebsten selbst geohrfeigt für meine Dummheit. Keine Ahnung hatte ich, wie ich aus diesem Schlammassel wieder herauskommen sollte.

Wo mein Mann sei, wollte er wissen, nicht im Traum dachte ich daran, es ihm zu verraten. Lieber starb ich, als dass ich ihn ihm ans Messer lieferte, gerade er hätte es wissen müssen. Nach jahrelanger engster Zusammenarbeit wunderte es mich doch sehr, dass er mich nicht besser kannte.

An meinen Haaren zog er mich hoch und donnerte meinen Kopf daraufhin zu Boden. Alles um mich herum drehte sich, wütend schimpfte ich, ob er nicht mehr auf dem Kasten hätte. Dass er zu mehr fähig war, hatte er mir oft genug bewiesen. Trotzdem hatte ich keine Angst vor ihm. Er würde nicht abdrücken – nicht bevor er meinen Mann in seiner Gewalt hatte.

Ein lauter Knall neben meinem Ohr ließ mein Trommelfell platzen. Nicht einmal aus der Nähe könne er mehr zielen, verhöhnte ich ihn. Erhaben war ich über ihn, obwohl er mir gegenüber eindeutig im Vorteil war, bis das Blatt sich plötzlich zu seinen Gunsten wendete. Sie hätten ihn, hörte ich einen seiner Komplizen sagen, zu zweit zerrten sie meinen Mann herein.

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