Seine letzte Fahrt

Bild von Anita Zöhrer
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Sein langes Haar weht im Wind. In seinen Augen glänzen die Erinnerungen längst vergangener Jahre. Er wird es nicht nach Hause schaffen; seine Hoffnungen versinken in den Tiefen des Meeres.
Immer heftiger braust der Sturm über seine Crew und ihn hinweg. Sein letztes Gebet gilt seiner Mannschaft und deren Familien. Er ist sein Leben lang einsam gewesen. Verwandte hat er schon seit einer gefühlten Ewigkeit nicht mehr. Sein einziger Freund ist das Meer. Von diesem erhofft er nun Hilfe; Rettung für seine Männer.

Obwohl sie außer der Liebe zur Seefahrt nichts verbindet, hat er ihnen geschworen, für sie in den Tod zu gehen, wenn es sein muss, und diesen Eid löst er nun ein.
Ohne Furcht steigt er auf den Rand seines wankenden Schiffes. Er hört noch die Rufe seiner Crew, die ihn zurückhalten will, anschließend wird es dunkel um ihn herum. Das Wasser reißt ihn umher und verschlingt ihn für alle Zeiten.

Der Sturm beruhigt sich, die dunklen Wolken ziehen ab. Geleitet von strahlendem Sonnenschein bringt das Meer den Rest der Mannschaft sicher heimwärts.

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