Frühlingsquellen

Die kleinen Quellen in der Stadt sind über Nacht erwacht
und plätschern wieder froh und voller Übermut;
man setzt sich gegenüber auf die Bank und ruht
und schaut, wem das Gesprudel sonst noch Freude macht.

Da bist vor allem du, mein kleiner Fratz,
streckst beide Händchen aus nach diesem Nass,
das munter aus der Erde springt.
Von Vaters Hand löst sich ein süßer Hosenmatz,
der seinen kleinen Pudelhund mitbringt.

Die Taube pickt mit ihrem spitzen Schnabel an der Quelle;
freut sich und staunt, der Durst kommt erst an zweiter Stelle.
Das erste Bienchen summt, ich drehe meinen Kopf herum:
Ein Hund tobt durch das Wasser, Frauenlachen - Frühlingshelle.

Ein Sehnen zieht durch alle Straßen dieser Stadt,
in der Nachmittagsluft liegt pure Fröhlichkeit.
Man freut sich, dass die Eisdiele geöffnet hat;
die großen Ferien winken zaghaft aus der Ferne
und in uns keimt ein zarter Reim auf Sommerzeit.

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