Indigene und andere Minderheiten

Bild von Willi Grigor
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Der Mensch ist geboren zum Ziehen und Wandern,
er sucht nach den besten der Räume.
Es kümmert ihn selten das Leben der andern,
ein jeder lebt nur seine Träume.

Die Urvölker einfach zur Seite er drängte,
mitsamt ihren Bräuchen und Sitten.
Er diesen bald keine Beachtung mehr schenkte
und nicht ihren flehenden Bitten.

Ist heute die Zeit, die schlimmste der Zeiten?
Wir suchen nur Häme und Streit
mit allen, darunter den Volksminderheiten,
der "Friede der Völker" scheint weit.

Vielleicht kommt die Zeit, die größte der Zeiten:
Aus Völker sich bildet ein Volk.
Kein Land hat mehr Minder- und andere -heiten,
die Erde nur Menschen, ein Volk.

© Willi Grigor, 2017
Aus dem Leben

"Internationaler Tag der indigenen Bevölkerungen" 09. August 2017

Zwischen 1910 und 1970 wurden in Australien Tausenden Indigenen ihre Kinder weggenommen, um sie in Heimen und christlichen Missionen nach den Vorstellungen weißer Einwanderer »umzuerziehen«. An den Folgen leiden die sogenannten »Gestohlenen Generationen« (»Stolen Generations«) und ihre Familien bis heute. Jetzt will Australiens Regierung Überlebenden und ihren Nachkommen eine Entschädigung als Wiedergutmachung zahlen.
Bei den Leidtragenden handelte es sich oft um gemeinsame Kinder von Indigenen und Europäern, die ihren Eltern buchstäblich entrissen wurden und sich heute weder in der weißen Kultur noch in der Kultur der Indigenen heimisch fühlen. Zwischen 10 und 30 Prozent der indigenen Bevölkerung waren Schätzungen zufolge davon betroffen. Als eine der Folgen gilt unter anderem ein erhöhter Drogen- und Alkoholmissbrauch bei den »Stolen Generations« und ihren Nachkommen.
Die Indigenen lebten bereits zehntausende Jahre vor Ankunft der britischen Kolonialherren vor 250 Jahren auf dem australischen Kontinent. Heute machen sie nur etwa drei Prozent der rund 25 Millionen Einwohner aus.
Aus dem SPIEGEL 2021-08-05

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