Sie war wohl schon an die zweihundert Jahre alt,
unter ihrem großen Blätterdach machten ganze Generationen Halt.
Die Narben im Rindenstamm waren deutlich zu seh'n,
doch sie war auf eine einzigartige Weise schön.
Der Schatten, mit dem sie im Sommer den Platz bedeckte,
die vielen Vögel, die sie in ihrem Laubgeäst versteckte,
ja selbst das nackte Gehölz im Winter hatte noch eine Pracht
die uns ehrfürchtig werden ließ vor dieses Schöpfers Macht.
Zwei Weltkriege hatte diese Linde unbeschadet überlebt,
bevor ein einziger Blitzeinschlag sie plötzlich hatte umgelegt.
An ihrer Stelle am Dorfplatz nun ein neues Bäumlein steht.
Wie es wohl dieser neuen Linde einst einmal ergeht?
Gar manch ein Dichter/eine Dichterin saß einst schreibend unter einem Lindenbaum wie diesem. Schade um diesen wunderbaren Baum und Danke, dass ein neuer Baum dort wachsen darf.