spüre ich Frieden und Ruhe

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von Marie Mehrfeld

ich frage mich nicht, was gestern war, auch
vorgestern zählt nicht mehr, denn heute ist
Seuche, die uns anspringt, die Welt bedeckt

mit ihrem Jammertuch der Angst und uns in
die Vereinzelungen zwingt; mein Schiff, es
schlingert auf hoher See, ich bedecke meine

Haut mit dem eisig kalten Schnee, der meine
Seele kühlt in den Unruheträumen meiner zu
kurzen schlaflosen Nächte; wo ist Er, der auf

dem Wasser lief und den Sturm stillte; doch
wenn ich aus dem Fenster schaue in die sich
leise wiegenden Wipfel der hohen Bäume des

Bergparks, spüre ich Frieden und Ruhe; alle
Himmel unschuldig blau, vereinzelte Lämmer
Wölkchen ziehen friedlich ihre Bahnen über

mein Haus und in meinem Garten wächst und
grünt und blüht es so üppig wie nie; die Vögel
zwitschern lauter denn je und Fauna und Flora

atmen auf; es trifft nur uns Menschen; ist das
nicht auch gerecht, nach allem, was wir dieser
Natur angetan haben in der vergangenen Zeit?

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