Gruselig, so im Nebel umherzuflattern,
einsam ist jeder kahle Ast.
Ach, wie bin ich doch froh:
Ich muss nicht zur Geflügelmast
wie Gans, Schnatterente und Co.
Voll von Lerchen und Drosseln war diese Welt,
als Ende Sommer das Leben noch ein großer Gesang war.
Nun hat sich 'Eisenhardt Winter' zu uns gesellt,
und am Hafen konkurrieren tausend bunte Lichter
mit dem himmlischen Sternenzelt.
Gruselig, so im Nebel umherzuflattern,
stumm und leer starren Baum und Stein.
Ach, säße doch wenigstens eine kleine Taube
neben mir auf dem kahlen Aste.
Dann wär' ich nicht ganz so allein.
Nachdichtung: Einsam, im Nebel zu wandern ....
von Hermann Hesse
Kommentare
Solch Vogel-Sicht
Schlicht besticht!
LG Axel
Ist nicht
ein kleiner Vogel
für sich selbst
bereits ein
zwitscherndes
Gedicht?
Ick höre KRAUSE sajen:
Mensch, Anne, du hast vielleicht 'ne Meise.
Will ick 'nen Vojel hörn,
dann loof ick innen Wald,
da jibts nich jroß noch wat zu frajen.
LG Annelie
Krause füttert sogar die Vögel bei mir!
(Eine Blau-Meise kriegt täglich Bier ...)
LG Axel
Kann man dit ooch uff Blauhelme anwenden?
gez. Bertha Krause
(jrölt: Blau, blau, blau blüht der Enzijan ...
jroßer Fan von Heintje und Heino)
Heino un Heintje?! Nich meen Fall!
Aba so n Enzijan trink ick! Übaall!
jez Bertha Krause!
(Ooch vom Bier brooch ick ma Pause!)
Ick schwärme ja ooch mehr für de Beatles, Cohen und Jacques Brel;
singt der nicht: 'Ne me quitte pas, holde Bertha,
trink nicht soviel vom Enzian,
sonst endest du im Säuferwahn?'
LG Annelie
Das Hesse-Gedicht mag ich sehr.
Deine Variation ist voller Humor,
und die verlangt nach MEHR!
Sie bringt gute Laune hervor.
Vor allem für Reim Nr.1 mein Dankeschön!
LG Monika
Liebe Monika, hab Dank für deinen lieben Kommentar zu diesem alten Gedicht. Ja, man kann echt super Gedichte kreieren - ganz einfach nach den Rhythmen anderer Gedichte. Das sah man kürzlich ja auch überaus prächtig an deiner Ringelnatz-Imitation, die auch nach MEHR verlangt.
Liebe Grüße,
Annelie