Auf dem dunklen nordischen Meer,
zuckende Blitze flackern umher.
Ein Angler sucht für seinen Tisch
einen mittelgroßen Schellfisch.
Er fischt und fischt von Bucht zu Bucht,
seine Angel fast atemlos ist.
Der Alte sein Bemüh'n schon verflucht,
sieht jetzt 'nen Schellfisch in der Gischt.
Er zuckt und zerrt, es schwankt die Rute.
Schnell zu sich zieht er den Fisch.
Der bremst und wehrt ab, der Gute.
Er will nicht auf den Mittagstisch.
Und löst sich von der Angel Pein,
befreit sich rasch vom Haken.
Schellfischs Schmerzen - ungemein.
Der Alte fällt rücklings ins Laken.
14 Tage später - im Haus des Anglers.
Der Mann hört ein dumpfes Poltern.
Der Fisch steht jetzt vor seiner Tür.
Will er Rache, ihn gar foltern ?
Prüft das "Wider" und das "Für".
Der Fisch leidet, ist ganz allein,
seine Kräfte weiter weichen.
Für den Kampf ist er viel zu klein,
kann die Schelle nicht erreichen.
Und dieser will ein Schellfisch sein ?
(c) Olaf Lüken (2019)
Kommentare
Schiller schrieb einst von der Glocke -
Vom Schell-Fisch - mit der Schiller-Locke ...
LG Axel
Lieber Olaf, deine Phantasie und deine Fische, sie werden mir immer silbrig lieber!
LG Uwe
Wenn ich nur wüsste, was mein Vorbild mir damit sagen will ?
HG Olaf
Wenn ich nur wüsste, was Freund Uwe damit meint?
HG Olaf
Schau einem sich in Freiheit bewegenden Fischlein zu, gefällt es dir, wie es silbrig glänzt, und magst du es?
Weißt du nun, was ich meinte?
LG Uwe