Alter Deich -
grüner Limes im Frühlingsrausch;
noch vor der ersten Mahd
im frühen Lenz setz' ich mich
während des Ansturms
voll in die Nesseln
und es brennt und juckt
am späten Abend noch
stehen meine Füße im Feuer
zucken unterm Deckbett.
Die Tauben lob' ich,
lauschen meinen Klagen,
nicken mit sanften Blättern,
wiegen die schokoladensüßen hellen Köpfe
im Frühlingswind, schweigen weise.
Und jene Tage lob' ich in Gedanken,
an denen ich kommen sehe Blanka und Heidi
die schräge Deichauffahrt gegenüber dem
Janssen-Hof hochgestampft, zu zwängen
die riesigen Köpfe durch den Stacheldraht,
zu stieren auf die Straße, zu fressen ...
zu rupfen vom überschäumenden Frühlingsrausch
den die Sichel verschmäht hat, fressen
und fressen, soweit die nassen Mäuler reichen.
Und nichts als frischer Spinat auf der Deichkrone
am Abend hernach: eine Übung für Akrobaten!
Und auch das wissen wir, ihr Schlawiner:
dass ihr bisweilen spät Abends am Deichhang lagert:
Eure heißen roten Ohren ragen über die Krone
und funkeln wie Glühwürmchen, hah!
Ihr, ein unreifer Trupp Buben, spähend
in unser hell erleuchtetes Fenster -
kleine Yoyeure.
Ja, ja, ich bin noch (sehr, sehr) brav,
a Watschn von Muttern können wir euch
nicht bieten.