Nirgendwo im Irgendwo

Bild zeigt Soléa P.
von Soléa P.

Zwischen hell und dunkel,
ein ratternder Zug,
mit ihm fährt die Zeit.
Unreif – gereift – reif.
Stets nach vorne orientiert,
nichts passiert, auch nicht mit mir …

Sitze im überfüllten Waggon fest,
unfähig, mich nur einen Deut zu bewegen,
oder gar eine Richtung zu wählen.
Hin und her wackelt nur der überladene Kopf,
Monotonie lullt ihn gnädig ein,
fühl mich im Unterbewusstsein befreit –
halte die Augen weiter fest geschlossen,
bis ich natürliches Licht spüren kann,
das durch blinde Scheiben fällt –
und mein Gemüt erhellt.

Muss mich entscheiden, wohin es geht,
nach vorne oder zurück?
Oder bleib ich auf halber Strecke stehen
und suche dort mein Glück?

Abwägen, ausmerzen, konzentriertes Überlegen,
alles das bringt nichts.
Entweder zurück ins Irgendwo,
vorwärts, ins ungewisse Nirgendwo,
oder steige ad hoc aus
und mache aus dem, wie's ist, das Beste draus.

Ich zieh die Notbremse, beende die Fahrt,
nur gut, es ist ein sonniger Tag,
der mir auf die lahmen Beine hilft,
für die Strecke, die ich alleine gehen muss und will,
am kalten Schienenstrang zielstrebig laufe,
das Ziel – egal wohin,
suche eh nach einem neuen Sinn,
marschiere einfach darauf los – Richtung Mond,
es ist früher Nachmittag und wir sehen uns schon,
zu hoffen bleibt nur, dass der Weg auch lohnt.

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