Die Götter kommen früh halb acht
- dass mir hier keiner vorschnell lacht! -
zur Dienstbesprechung mit den Frauen
um noch einmal hinzuschauen
was 'Mann' da plant und anvisiert
- viel zu viel ist schon passiert -
Der Weltenbaum, er wächst in Frieden
Männer müssen sich noch etwas zügeln
2017 - Tatsächlich mussten sich die beiden Göttergeschlechter der Wanen und Asen, die nach einem Krieg einen Friedenspakt schlossen, täglich bei den Nornen am Weltenbaum einfinden, um das weitere Vorgehen zu beraten und um weiteres Unheil zu vermeiden. So finden wir auch in den germanischen Volks-und Gerichtsversammlungen (Thing), die meist etwas erhöht unter einem Baum stattfanden, erste friedenswirksame Maßnahmen und Strukturen. Gesellschaftlich waren die Frauen bei den Germanen hoch geachtet - trotz des bestehenden Patriarchates.
Kommentare
Großartig der heitere Anfang!
Habe das Gedicht als Frau natürlich gerne gelesen!
Nur - wo sind heute Weltenbaum und Lebensbrunnen, bei denen Männer und Frauen sich treffen, aufeinander hören und zum Frieden der Welt GEMEINSAM wirken? !
Mit Grüßen an einen mutigen Autor
Adelheid
Der Weltenbaum ist dort, wo wir leben. Frauen müssen tatsächlich ihr hütendes und bewahrendes Wesen einbringen, dort, wo sie mit Männern zu tun haben. Nicht dass Männer grundsätzlich und immer Draufgänger wären, aber die Leute, die mit Krieg und Sieg, Gewalt und Unterdrückung, Erfolg und Expansion zu tun haben, sind zu einem hohen Prozentsatz Männer, da es ihrer zielgerichteten Grundenergie entspricht. Nur beide Energien zusammen lassen den Baum gedeihen, sie müssen sich verbinden, nicht nur körperlich, sondern auch seelisch und geistig - sonst wird das Schicksal einen Lauf nehmen, den niemand wollte. Danke für den unterstützenden Kommentar! JW
Kaum zu glauben, dass die Menschheit schon so früh ein treffliches, eindringliches Bild dafür gefunden hat, wie denn der Friede zwischen den Völkern bewahrt bleiben kann! Wie gut, dass daran hier erinnert wird - und erfreulicher Weise nicht von einer Frauenrechtlerin!
Respekt und Grüße!
Benedikt B.
Die Germanen waren sehr kriegsbereit und lieferten sich insbesondere untereinander weiträumige Schlachten. Das ist ein Erbe, das einfach ein Gegengewicht brauchte und braucht. Da hat das Christentum sicher auch seinen Anteil, dass diese Gewaltbereitschaft reduziert wurde. Herzlichen Gruß! JW