zwischen rauen Brennnesseln wandert er
wieder im wiegenden Schritt, der fremde
Kater mit meergrünem Blick, schaut tief
ins Herz mir und vergräbt sich schnurrend
in den tanzenden Netzen meiner Gefühle,
und wie ich da liege und träume, streunt
er gelassen und majestätisch durch mein
Hirn, reißt ungestüm an meinen Wurzeln,
und ich weiß, dass er eine traurige Seele
trägt tief in seiner rabenschwarzen Brust,
ein zielloser Reisender ohne Bewusstsein
seiner Endlichkeit, mit wilder Gier im Blick
auf der Jagd nach junger Beute, es zählt
nur, was kommt, nicht was war, der blaue
Pfad, den ich nachts schleiche, zeigt mir
im Schlaf den sanften Glanz der Weisheit
alter Augen, die sich nie schließen, und ich
frage mich, stirbt die Welt, wenn sich die
Zeiger rastloser Uhren nicht mehr drehen,
Worte, einfach nur Worte, lose aneinander
gereiht, so wie verlorene Perlen im Fluss
Kommentare
Der meergrüne Blick
Verdient einen Klick!
LG Axel
Der Dank für den Klick
fliegt zu Axel zurück ...
LG Marie
sehr schön!
Liebe Grüße
Alf
Liebe Grüße mit Dank zu Dir zurück, Alf!
Marie
Katzen, geheimnisvolle Wesen, anmutig und klug.
Da triffst Du bei mir genau ins Schwarze, liebe Marie. :)
Letztes Jahr ist mir eine Katze zugelaufen. Ich weiß, dass man fremde Katzen nicht füttern soll, da sie dann vielleicht nicht mehr nach Hause wollen, weil ihnen ihr neues Zuhause besser gefällt. Aber dieses arme Tier war sehr abgemagert und ich hatte Mitgefühl. Ich erkundigte mich in der Nachbarschaft, ob jemand weiß, wem die Katze gehört und erfuhr, dass ihr Besitzer, schon vor Wochen, Hals über Kopf,
weggezogen ist und die Katze einfach zurückgelassen hat. Da wir (Katze und ich) uns nun einige Zeit kannten und gut miteinander auskamen, beschloss ich sie zu behalten. Weil sie ganz weiß ist, nannte ich sie Flocke. :)
Das hat jetzt nicht unbedingt etwas mit Deinem wunderbaren Gedicht zu tun, liebe Marie, aber irgendwie wollte es geschrieben sein. ;)
Ganz liebe Grüße
Ella
Danke, liebe Ella; ja, man lässt sich von Gedichten, die man liest, anregen zu erzählen, das ist doch schön und lebendig, der zugewandte Austausch ist ein großes Plus dieses Mediums. Flocke ist ein guter Name für eine weiße Katze, die Euch buchstäblich in’s Haus geschneit ist, Glück hat sie gehabt, dass sie eine liebevolle Zuflucht gefunden hat und nicht von einem Katzenfänger gekapert wurde. Auch wir hatten einmal eine hochbeinige weiße Katze, die aus Indien stammte. Als sie mit 20 Jahren starb, haben wir aufrichtig getrauert um dieses Familienmitglied.
Sei herzlich gegrüßt - Marie
Ohne Bewusstsein seiner Endlichkeit,
das machte den Menschen ein Stück weit, frei …
Herzliche Grüße
Soléa
Ja, das Wissen um unsere Endlichkeit unterscheidet uns von den Tieren. Goethe schreibt dazu in seinem Gedicht „Selige Sehnsucht“ (West-östlicher Diwan) : „Und solang du das nicht hast, dieses stirb‘ und werde, bist du nur ein trüber Gast, auf der dunklen Erde.“
Herzliche Grüße zu Dir zurück - Marie
Oh, wie wunderbar leise trippeln
solche Katzenworte durch die
Blickempfindlichen Netzhäute
in bebilderte Gefühle wie aus einer
UN-Endlichkeit traurig wilder
Gelassenheit einer im
Schlaferwachenden Lesen
Empfundenen Reise über
Samtglänzende Nachtpfade und
Ungesehen zerflossen alle Uhren
im perlend verlorenen Fluss
Katzenhafte liebe Grüße
Yvonne
Ich bedanke mich für Deine Sicht auf mein kleines Katergedicht in nur Dir eigenen Wortkombinationen; sie aufzubewahren, es wird sich lohnen …
liebe Grüße zurück - Marie