Sie kommen im Auto oder Omnibus.
Am Stand fällt gleich der erste Schuss.
So läuft das Schützenfest – Jahr für Jahr.
Ihr glaubt es nicht, doch ist es wahr.
Ein Schütze wird jährlich ausgeguckt.
Einer mit Geld, dem der Finger juckt.
Der Erkorene schießt den Aar herunter.
Der Monarch heißt Georg Kunter.
Das Schützenvolk trägt seinen König fort.
Voller Stolz ergreift er das Wort.
Die Band treibt's Volk in die Hocke.
Der Hofstaat wird eigens ausgewählt,
die Damen sind piekfein herausgeschält.
Man hofiert, trägt feinstes Geschmeide.
Die Orden prangen, veredeln die Brust,
die Schützen strahlen. Welch eine Lust!
Viel Glanz – ach, eine Augenweide ...
Jetzt stellt sich ein der Hoffotograf.
Majestäten und Tross reihen sich, brav,
zum Foto für die Vereinsgeschichte.
Das Schützenvolk durchtanzt die Nacht,
vorbei die Sorgen, man trinkt und lacht.
Im Klub herrschen Lärm und Dichte.
Die Medien machen 'ne Story draus.
Die Fahne flattert vor dem Königshaus.
Auf dem Vorplatz dreht sich sehr schnell
für die Pänz und Jecke das Karussell.
Am Montag erscheint die Prominenz,
erweist dem Hofstaat ihre Referenz,
isst und trinkt Leckeres, Kölsch und Sekt.
Wichtig ist, dass es allen schmeckt.
Schon bald geht die Zeit des Königs zu Ende.
Auch Kunter geht nach Haus, behende,
wie die geladenen Festtagsleute.
Als Schütze kehrt er in den Verein zurück,
wird wieder Mensch, so Stück für Stück.
Georg Kunter seine Zeit nie bereute.
(c) Olaf Lüken (26./27.08.) Geschrieben für mein Vorbild Uwe Natus.
Der Autor war Vorstandsmitglied und Pressemann des Vereins.
Kommentare
Frau Krause findet MICH zum Schießen,
Lass ich für sie viel Bier nicht fließen ...
LG Axel
Als selbst aktive Schützin in meiner Jugend, kann ich Deine Geschichte sehr gut nachvollziehen lieber Olaf.
Ich habe es allerdings nur bis zu den Landesmeisterschaften 'geschafft' ;-)))
Herzlich liebe Grüße in Dein Wochenende - Uschi