Elegie einer besonderen Ruhe

Bild von Zoray
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Erwähne das Efeuwort hinter dem Permanenten
Hiesiger Tannen getarnt so unsre Kapellen
des grünen Kristalls vor unüberfrachteten Leeren
Paninigedanken – Wein, Honig wie Käse – verlesend
Massive Altäre versteinerter Himmel-Wesen
Gestürzter Granit zu symphonen Insektenwehren
unvergessen versehnend im Weltenmeer mehrend

Und wie man zu Alter Native verbleibend
Im Wahren verwünschendes Sein zu möchten
Ein Wollen von runzelnden Falten im Lächeln
Verratenen Glücks im Geschicke von weiteren
Heiterheißeren Wagentagen entsorgendes Fürchten
In Furchen vergraben inmitten des Sonnensiegels
Ein letztes Verhauchen gehaltener Worte
so plötzlich im immer währenden Kommen

Übergänge zu schildern, Sehnsucht im Leben, erstrebend lebendiges Alter, Veränderung im Bleiben, was ist schon von Dauer, vielleicht auch Tod ein passendes Stichwort - es liegt wie immer - im Auge des Betrachtenden, was eine Auslese an erinnerten Gedanken eines heißen Sommertages, zu dem, was übrig bleibt (in Anlehnung an Kazuo Ishiguru), bedeuten mag---

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Kommentare

01. Aug 2018

... Was vom Tage übrig blieb ... zu Recht mit dem Booker Prize ausgezeichnet. ... Was im Alter übrig bleibt ... hoffentlich mehr als Falten, die oft nicht halten, was sie versprechen: Güte, Milde, Toleranz. Was auch immer man sich im Alter bewahrt ... und wenn es die totale Unabhängigkeit ist - sollte von den Jungen toleriert werden. Anders ist ein herzliches Miteinander von Jung und Alt nicht möglich. Aber wir sollten auch nicht die betagten Kranken vergessen. Ich bin froh, dass ich meine Großmama kurz vor ihrem Tod noch besucht habe. Leider lag sie damals schon im Krankenhaus. Danke für dies Gedicht.

LG Annelie

31. Jul 2018

@Annelie - Das geht mir ähnlich - und ich wünsche mir einen solchen wie den meiner für mich immer lebendig bleibenden im Leben so standfesten Oma, die nachmittags noch auf einer Geburtstagsfeier gewesen, abends das Essen weggeräumt, gespült, die Waschmaschine angestellt, im selben Sessel wie ihr Mann (ein paar Jahre zuvor) eingeschlafen - für immer -
in sanftem ewig liebendem Gedenken ---
und zu danken habe ich dir - für deine immer wieder so einfühlsam-poetischen Worte!!!!

LG Yvonne

01. Aug 2018

Das Gedicht springt mich an, besonders "das Wollen von runzelnden Falten im Lächeln", liebe Yvonne

liebe Grüße - Marie