Die Panik ist’s, die dich verschlingt, die Furcht aus alten Tagen, dein Schweigen mehr wie Schreien klingt, für mich schwer zu ertragen;
du siehst nur noch den Feind in mir mit zorngefurchten Brauen, da liegst du richtig, sag ich dir, auch mir fehlt jetzt Vertrauen;
ich bin nicht mehr verliebt in dich, und du willst es nicht sehen, dein Drängen, es belastet mich, versuch mich zu verstehen;
wir war’n zu lange Frau und Mann, erloschen sind die Kerzen, senk nicht den Blick, schau mich nur an, auch mir bereitet’s Schmerzen;
der Bogen ist nun überspannt, mir ist nur noch nach Fliehen, was uns vereinte, ist verbrannt. Ach bitte, lass mich bitte ziehen …
Kommentare
Ja, manchmal zieht man - weiter:
Denn dann scheint es gescheiter ...
LG Axel
Darüber offen sprechen - wenn Freundschaften zerbrechen.
LG Marie
Nicht Aushalten um jeden Preis ! Nicht Ausharren um jeden Preis !
Von Weglaufen darf m.E. auch nicht die Rede sein.
HG Olaf
Ja, lieber Olaf, auf keinen Fall weglaufen, sich stellen, darüber reden, Verletzungen gering halten – dazu gehört Mut.
HG Marie
Besser ist es in dem Fall bestimmt aber, oft nicht leicht eine Trennung auch zu vollziehen. Es gibt viele, vor allem in den ehelichen Partnerschaften, die nicht wirklich glücklich sind und doch, gibt es sie.
Sei lieb gegrüßt
Soléa
Soléa, Liebe kann schwinden, das wissen wir alle, schlimm kann es werden, wenn Lügen und Heimlichkeit oder Rache bei einer Trennung alles zerstören, was mal gut war, Und ja, auch ich kenne Ehen, die wegen gesellschaftlicher Normen durchgehalten werden, obwohl man sich innerlich weit voneinander entfernt hat. Ich habe beim Schreiben versucht, mich in die Haut der der jungen Frau, des jungen Mannes auf dem Foto hinein zu versetzen.
Herzliche Grüße - Marie
Sehr schön und auch tiefsinnig und auch sicherlich trotzdem unterschiedlich interpretierbar. Manchmal muss man einen Menschen ziehen lassen, um ihn als Freund wiederzufinden.
Liebe Grüße
Thomas
Sehr unterschiedlich interpretierbar, lieber Thomas. Der Idealfall ist, wenn man, wie Du schreibst, sich in Freundschaft wieder findet. Passiert leider selten wegen der Verletzungen, die man sich während des Trennungsprozesses zugefügt hat. Eine gute Möglichkeit, „Rosenkriege“ zu vermeiden, ist die Mediation.
Liebe Grüße - Marie
Besser ein Ende mit Schrecken als ein Schreicken ohne Ende - zwar abgedroschen aber auch mit einem Fünkchen Wahrheit. Aber den richtigen Zeitpunkt zu erkennen, selbst wenn er nach vielen vielen gemeinsamen Jahren gekommen ist - das ist die große Schwierigkeit dabei. Narben, speziell die an der Seele bleiben immer zurück.....
Liebe Grüße
Uschi
Ein viel benutztes, aber gutes Sprichwort ist das mit dem „Besser ein Schrecken mit Ende als ein Ende ohne Schrecken“, finde ich – das trifft es. Alle Trennungen hinterlassen Narben; wer weiß das nicht aus eigener Erfahrung, liebe Uschi.
Herzlich Grüße zu Dir - Marie
Ein intensiver Text, erinnert an ein Kammerspiel; zieht sofort hinein mitten ins Geschehen um Gefühle und deren Umgang damit von den beiden entliebten Personen. Sei herzlich gegrüsst, liebe Marie. Ingeborg
Danke, liebe Ingeborg; auf dem Foto scheint mir der Mann derjenige zu sein, der mit der Trennung die größeren Schwierigkeiten hat, also, der noch nicht „entliebt“ ist, wie Du so plastisch schreibst. Trennungen verschiedenster Art durchziehen unser Leben wie rote Fäden... nicht nur die nach enttäuschter Liebe. Dazu gehören außer den endgültigen Trennungen durch den Tod lieber Weggefährten oder im höheren Alter auch Trennungen von immer mehr lieb gewonnenen Lebensgewohnheiten, bedingt durch gesundheitliche Einschränkungen.
Sei herzlich gegrüßt - Marie
Sowas ist bitter, wenn die Liebe stirbt.
Die Erfahrung des Verlassenwerdens - der Liebeskummer - gehört zu den Erfahrungen, die fast jeder Mensch macht im Lauf des Lebens; bitter ist es ganz sicher ...
LG zu Dir, * noé *!
Marie