49. Schritt
Alles geht um „Habet Acht“ –
Schnellzug, Frau und Segeljacht.
Weltraum rafft sich auf zu glühen,
aber du bist ausgespien,
in ein Werk aus toten Halmen.
Gestern noch, dort unter Palmen,
waren wir vom Glück besessen,
heute ist der Käs‘ gegessen,
denn die „Dokumente“ weisen
darauf baldigst abzureisen.
Keine Macht den frei’n Gedanken,
Inseln, die schon längst versanken,
keine Zeit um sich zu fangen,
aber viel davon zu bangen –
denn die große Erdennacht
ist an einen Punkt gebracht,
wo die Gleichgewichte taumeln,
an ganz dünnen Fäden baumeln,
die wohl nicht mehr lange halten.
Beuge dich jetzt den Gewalten!
Dein Verstand ist abgeschrieben,
dümmlich und zurückgeblieben!
Suchst du die perfekte Welle?
Fürchtest du dich auf der Stelle?
Dunkelheit gähnt vor den Füßen,
jetzt sollst du noch dafür büßen,
daß du – überlegt und klug –
dienstbar warst dem Selbstbetrug.
Stell dich nicht so schüchtern an.
Nun bist du mal selber dran!
Der Wahnsinn, der dir alles war,
macht dir missverständlich klar:
ja, du bist ein Held gewesen,
aufrecht – anstandslos genesen,
von den Giften die du nahmst,
nehmen musstest, weil du kamst,
in die Fallen des Verbrechens –
ganz im Zeichen des Versprechens,
daß du siegst wo du auch bist,
weil man verrückt geworden ist!
*
50. Schritt
Meine Lebenswerke spinnen,
meine Welt heißt Kackadu
und ich bin total von Sinnen –
und der gute Mond schaut zu.
Und die liebe Sonne auch!
Alles was ich je begonnen,
war nicht mehr als eben Rauch,
nur für mich, da waren’s Wonnen!
Wunder, die am Leben hielten,
die sich jeder gern verspricht.
Worauf meine Wünsche zielten?
Ich war niemals wirklich dicht!
Schwindlig wird mir, so ich denke,
denn ich dreh‘ mich jetzt im Kreis.
Wem ich noch Vertrauen schenke?
Ich frage mich: was soll der Scheiß?
©Alf Glocker