Dich gar töten

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Am Anfang war das Wort.
Sicher war es machtvoll, denn
siehe, was es bewirkt hat,
fühle, wenn du fähig bist
zu fühlen, höre, öffne deine
Ohren, lass‘ die Laute in
dich hineinfallen, lass‘ sie klingen,
ver-klingen, schmecke, wie süß die
Stille ist, wie sanft sie
dein Innerstes streichelt, wie zart
leise Töne dich wecken, das Vogellied,
das Plätschern des Baches, das
Raunen des leise flüsternden Windes…

Anders als die Kakophonie der
Laute, die vom Menschen gemachte
Maschinen auf Knopfdruck von sich
geben, die das Adrenalin in
deine Adern pumpen, das seit
je dein Inneres auf Flucht
einstellt – wehe, wenn du nicht
flüchten kannst, wenn du gezwungen
bist, das auszuhalten, dem standzuhalten,
ausgesetzt dem zerstörenden Lärm, macht
er dich krank, ja, wenn
er nur gnadenlos genug ist,
kann er dich gar töten.

© noé/1998 Alle Rechte bei der Autorin.

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Kommentare

07. Dez 2014

Das Wort in Worte umgesetzt - Schön gezeigt, wie Lärm verletzt...
LG Axel

07. Dez 2014

Ich sag nur eins, herzlichen Dank es sind total super Worte die hier zu lesen sind! Ganz liebe Grüße!

07. Dez 2014

In aller Stille "übertönen" Deine Zeilen meinen Geist... :)

Schön...

LG Yvonne

08. Dez 2014

Ganz recht - die Gefahr(getötet zu werden)ist immer gegeben!

Alf