Erkenntnis im Alter

Bild von Horst Fleitmann
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Ist man nicht alt aber betagt,
hat man sich nichts mehr zu beweisen,
ist alles Wichtige gesagt,
und zählt doch nicht zum alten Eisen.

Sind alle Schlachten schon geschlagen
können das Leben wir genießen
und niemand wird es ernstlich wagen
uns vorzuschreiben was wir müssen.

Alt sind wir frei von vielen Zwängen,
was wir uns wünschen wird getan.
Nur wir allein könnten uns drängen
zum Tun und Lassen dann und wann.

Das Altsein jeden Tag genießen
an immer Gleichem neu sich freu'n,
den frühen Vogel morgens grüßen,
mit Sonnenaufgang fröhlich sein.

So lang die Sanduhr für uns rinnt
gleichmäßig, unhörbar und stet,
ist man im Alter nicht verstimmt,
wenn auch der Sand zu Neige geht.

Blickt man zurück oder auch vor,
zu jeder Zeit hat sich gezeigt
dass Freundschaft, Kunst und der Humor
uns bis ins hohe Alter bleibt.

© Horst Fleitmann, 2020

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Kommentare

11. Nov 2020

Aber, aber lieber Dichterfreund,
man ist doch so alt wie man sich fühlt - oder etwa nicht,
also haben wir wohl noch berechtigte Hoffnung gnädig und weise zu werden
um das Leben erst recht zu genießen oder etwa nicht?

Die Sanduhr halten wir dann an,
Du fragst mich wie das gehen soll,
ganz einfach wills dir gerne sagen -

ein zartes Tuch gebettet weich,
in einer Schachtel, innen Samt,
dorthin wird, behutsam sanft,
die Sanduhr liegend dann verwahrt....

Liebe Grüße in Deinen Abend
mit einem Hoch der Lyrik zu Dir
durch den Novembernebel, Uschi