Übergeordnet-alterslos,
und dann auf Beobachterposten,
das wäre, was meinem Ich gefiele.
Zu allem würde ich mir Gedanken machen,
aber für mich behalten,
denn sie würden die Beobachteten
nicht interessieren,
die sich selber keine Gedanken machen,
weil sie schneller leben
und schneller damit fertig sind.
Ich würde über größere Zeiträume
die größeren Zusammenhänge erkennen,
und die Wellen in ihrer Wellenbewegung,
weil meine Lebenszeit
über jede andere Lebenszeit hinausreicht.
Ich würde wissen,
wann die nächste Flut kommt
und wann die nächste Ebbe,
und wann der nächste Krieg
und die nächste Erschöpfung.
Denn mein Beobachterposten wäre
übergeordnet-alterslos,
und meine Gedanken für die Beobachteten,
die mich – gedankenlos –
„Gott“ oder „Geist“ nennen würden,
vielleicht auch „Schicksal“, „Teufel“ oder „Dämon“,
uninteressant.
© noé/2020
Kommentare
Gar nicht uninteressant
Man dieses Gedicht hier fand ...
LG Axel
Super geschrieben!
L.G.
Angélique
Ich war inspiriert ... ;o)))
...und ist die Zeit nicht relativ,
selbst wenn auch manches lief nun schief ?
Starke Gedanken liebe nóe!
Gut ist auch, was ich nicht weiß !
HG Olaf
Eine enorm hohe Anforderung wäre es, die Du da Deinem ICH zumutetest, liebe * noé * . Sehr einsam wärst Du in dieser Beobachterposition; aber Gefühl dürfte sowieso keine Rolle spielen. Wenn ich versuche, mich in Dein interessantes Gedankenspiel hinein zu versetzen, wird mir schwindelig ...
LG Marie
Gott sieht realtiv alles...
oder alles relativ :-)))