Unselige Rückschau

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Steig ins Meer der Peinlichkeiten,
nimm dir alle Rast und Ruh‘,
sieh dich den Parcours bestreiten,
der sich „Leben“ nennt und du
wirst am Ende nichts begreifen –
um dich träge abzustreifen.

Was passierte hieß nicht „Laster“,
obwohl auch etwas davon trieb,
mit der Seele über’s Pflaster,
von dem gar nichts weiter blieb,
als scheußliche Erinnerungen –
denn das Lied ist längst verklungen.

Das alte Lied von Müh‘ und Not,
dessen weltverlor’ne Melodie,
aufsteigt wie der Dampf vom Kot,
verlangend nach der Empathie,
die du allen Menschen schuldest –
weil du dich als Hirsch erduldest.

In der Rückschau wirst du wissen:
daß zu wissen nicht gelingt,
was du brauchst im Krieg, im Küssen.
Denn was dir zu Sinnen dringt,
ist doch täglich wieder neu –
deine „Stärke“ ist die Scheu.

Scheu, vor allem was dich schändet,
vor „Moral“ und „Pflicht“ und „Schein“.
Du bist an die Welt verschwendet,
hilflos, ausgesetzt und klein.
Du musst Peinlichkeiten spüren –
so raten es dir die Walküren.

©Alf Glocker

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Kommentare

30. Mär 2015

Drum bleibt Wahl - Küre Angela
Lange noch der Pseudo - Star...

LG Axel

30. Mär 2015

Manch' Wal - willkürlich aufgeblasen -
verschreckt den ängstlichsten der Hasen.