Aus der Verantwortung!

Bild von Alf Glocker
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Wahrhaftig: Uns stehen herrliche Zeiten bevor! Jetzt können wir beweisen, was in uns steckt, und jetzt liegt es auch in unserer Verantwortung, dieselbe übernehmen zu wollen. Jubeln wir, denn wir haben uns erkannt. Wir sind Sünder vor dem Herrn (dem Herrn Dings) und hinter dem Rücken der vordergründigen Barmherzigkeit. Schande über uns!

Wie also können wir uns befreien? Das ist momentan die Frage – eine, die schon fast eine Antwort ist, denn sie läutet bereits den wichtigsten aller Vorgänge ein: das große Gelaber! Wir sollten, wir dürfen, nein, wir müssen es auf dem höchsten Niveau vollziehen, das uns nur möglich ist. So lautet das erste Gebot!

Vorher aber müssen wir uns ausgiebig schämen! Wie konnten wir bloß?! Wie oder was? Alles! Warum gestatten wir uns einen Wohlstand zu genießen, der aus dem Leiden vieler Generationen entstand? Ist das anständig? Das ist es nicht! Und sich damit auch noch in Sicherheit bringen zu wollen ist es zweimal nicht! Daß wir's nur wissen!

Man zieht sich nicht einfach aus der Affaire, wenn der ganze Globus kocht, indem man sagt: „Das hier ist nun mein Bierchen und ihr anderen könnt sehen, wo ihr bleibt!" Was wird denn dann aus den weniger Tüchtigen, aus den religiös Verblendeten, aus den Armen der Welt, die immer nur vor sich hin gelebt haben?? Das sind doch auch Menschen!

Zugegeben, sie wollten uns, von Zeit zu Zeit, immer mal wieder umbringen. Zugegeben, sie würden sich einen feuchten Kehricht um uns scheren, wenn sie in der Lage wären die Welt zu beherrschen. Aber – entlässt uns das aus der Verantwortung? Neien!! Da sei das Gewäsch vor! Seid virtuos in der Anwendung des Gewäschs!

Es gibt 1000 Gründe, alles hinzuschmeißen und denen den Vortritt zu lassen, von deren Methoden man definitiv weiß, daß sie nichts taugen und noch mehr Argumente, sich selber zurechtzuweisen, wenn man gegen dieses „Verantwortung tragen" angeht, es als Bedrohung sieht und bewahren möchte, was noch zu bewahren geht!

Rettet euch vor der Weltherrschaft? Vor der Weltherrschaft der Verblendeten, der weniger Tüchtigen? Aber nein – da ist doch nichts! Sie sind gar nicht weniger tüchtig, sie gehen doch nur von dort weg, wo noch niemals etwas zustande gekommen ist – außer der Zwietracht, der Falschheit und des Mordens, aus Gründen heraus, die wir glücklicherweise gar nicht mehr nachvollziehen können.

Sagt lieber: „quia misericordiam volui et non sacrificium et scientiam Dei plus quam holocausta". Und damit euch bestimmt keiner mehr versteht: „Es ist unsere Aufgabe, Aufgaben wahrzunehmen, die eigentlich die Aufgaben derer sind, die sie nicht wahrnehmen können, weil sie sie in Situationen, in denen wir sie einfach wahrnehmen mussten, nicht wahrnehmen wollen."

Sie machen lieber andere Sachen: Sie denken sehnsüchtig an unser Scheitern, sie wünschen uns den Tod, sie führen sich bei uns auf wie bei sich zuhause, wo sie auch schon nicht gewillt waren, etwas Wahrnehmbares wahrzunehmen ... aber das tun nur wenige von ihnen. Die meisten gehen einfach dorthin, wo Dinge wahrgenommen werden, die wahrgenommen werden müssen, weil sie da viel besser als bei sich zuhause nichts wahrnehmen können.

Die meisten aber sind wie wir ... Wir aber, wir ergehen uns im Gelaber über das Wahrnehmbare, weil es für uns anscheinend nichts Wahrnehmbares mehr gibt – außer den eigenen Interessen natürlich, weswegen wir uns schämen sollten. Ja, nicht nur schämen, wir sollten sogar Leute verfolgen und einsperren, die wahrnehmen, daß die anderen anders wahrnehmen als wir, denn das sind die Verantwortungslosen! Verantwortungsvoll handelt nur der, der die Verantwortung für sich selber und für die Welt seiner Kinder vergisst!

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Kommentare

07. Dez 2019

Ach, die Verantwortung! Die klingt schon streng -
Längst sieht man das nicht mehr so eng ...

LG Axel

07. Dez 2019

Literarische Gedanken vom Feinsten ! Einen schönen Advent wünsche ich dir. HG Olaf

07. Dez 2019

Vielen Dank Freunde!

Ich wünsche ebenfalls noch einen schönen Abend...

LG Alf