40. Schritt
Wenn wir uns begegnen entsteht ein Spannungsfeld! Die Glieder durchbrechen Demarkationslinien und unsere Strings branden gegeneinander an. Die Quanten erzeugen Wirklichkeiten, die sich, nicht messbar, unseren Geistern entziehen wobei diese, wie von der Tarantel gestochen herum spuken, denn sie wollen sich einfach mit einfließen lassen, in die Ereignisfelder der Gegenwart.
Wie ein Karussell dreht sich der Lichtstrom vor unseren Köpfen, die wie Funktürme aus dem Nichts durcheinanderwirbelnder Scheinwirklichkeiten ragen. Wir sind an ein Leben gekettet das sich wünscht sich selbst darzustellen. Auf diese Weise erzeugen wir den Irrtum gerne, der uns ausmacht. Destruktivität breitet sich drohend daneben aus!
Die Hoffnung auf die Zerstörung des anderen, dessen Energie sich kannibalisch in der jeweiligen eigenen Form auflösen soll, ist eine ewigkeitsfüllende Destination, in deren Zeitrahmen die Lichter erglühen, die ausgesandt wurden um sich in wirren Kreisen Schleudertraumata zu erwerben.
Wir ziehen Fäden! Es sind die Fäden der Eindrücke, gespenstisch fluoreszierend, auf der Netzhaut des Bewusstseins: Beweise des Daseins, die wir für zwingend halten. Und wir begeben uns in das Vakuum der Bedürfnisse, die alle „echt“ sind, da wir ja einen bestimmten Duktus haben.
Unverwechselbar auf einander gesendet, jagen wir durch unsere Streifen, als die Filmhelden einer Epoche, die wir nicht einmal zu Ende spielen müssen um sie, bereits zwischenzeitlich, für puren Unsinn zu erklären. Alles ist menschlich, inspiriert von Vulkanausbrüchen, Wasserfällen und Balzwiesen, auf denen sich nicht nur die Hirsche als Werkzeuge des Schicksals verstehen.
Das Röhren in der Luft betäubt alle Sinne, und es betäubt sie auch wieder nicht. Es weckt sie in nachvollziehbare Aufgaben hinein, die sich nur dadurch voneinander unterscheiden, daß sie unterschiedlich geladen sind. „Plus-Minus“ rufen sich die Clowns über die großen Dienstwege zu. „Plus-minus“ brüllen sich die Gesinnungen an, und „Plus-Minus“ donnert das Wechselspiel zwischen Diesseits und Jenseits – allerdings unhörbar für die Ohren der Geschöpfe, die ineinander verschlungen sind. Alles an sich ergreifend!
Gewaltige Zahnradkonstruktionen drehen den Belagerungsapparat der Dämonen in und um uns, als geschichtliches Phänomen in die Zukunft hinein, wo die bereits ausgelegten roten Teppiche Blutströme unsäglicher Leidenschaften erwarten. Sämtliche Wallfahrer beunruhigen jene, die sich für unbeteiligt halten, mit ihren monotonen Sprechgesängen.
Wiederholungen gehören zum Tagesgeschäft! Dadurch werden geheime Mechanismen in Betrieb gesetzt, die Veränderungen unmerklich installieren und dabei Erlebnisstrategen vor vollendete Tataschen stellen! Die Erde brennt! Sie brennt im Feuer der Verwicklungen, die ursprünglich gedacht waren, als Weltwunder Wege zu weisen. Nun nagen sie an den versammelten Seelen. Und sie schärfen uns ein:
Ergebt euch lasziv in die Spannungsfelder eurer Bewegungsenergien! Haltet die Hamsterräder der Schöpfung in Schwung, denn nur so ist es euch tatsächlich möglich euch zu verzehren. Durch dieses Verzehren werden nicht nur die Mittel geheiligt, sondern Neues erschaffen aus den Trümmern eines Universums, das sich, bis ins Kleinste zerfasert, anschickt einer Verwandlung anzugehören, die seine ureinzigste Beurteilungsgrundlage darstellt. Dabei geht es um nichts anderes als um eine vorläufig endlose Folge von Augenblicken!
©Alf Glocker