Sagen wir mal, ich wäre kein versoffener Dichter geworden
und hätte keine spuckende Leber, die mich immer dann kränkt,
wenn ich es nicht erwartete.
Und sagen wir mal, ich wäre zu einem Job gekommen, der mich ausgefüllt hätte,
mit dem stumpfen 8 bis 12 und 13 bis 17 Uhr Prinzip. Müsste ich mir dann
meinen rostigen Kopf nicht mehr zerbrechen? Und wäre mein Kopf dann
überhaupt noch rostig?
Hätte meine stumpfe Seele dann besser Platz,
in der überstumpfen Gesellschaft, die mich so haben will, wie mich keiner kriegt?
Und während ich so darüber sinnierte, was gewe-sen wäre, wenn, - zog das Wetter
im Schnelldurchlauf an mir vorbei, bis mir schwindlig wurde und ich von dem
restlichen Fetzen Stuhl fiel. Natürlich voll wie ne Haubitze.
Ach, ich hätte nicht toter sein können. Die Nacht war schwarz. Der Tag rot wie Wein.
Kritiker hatte ich keine. Sowas wie Erfolg, kam nicht in Fahrt. Bemühungen
liefen ins Leere, wie ein Flüchtender, der auf Lampedusa in den vollen Pool der Lügen
springt und vielleicht überlebt, aber eigentlich schon tot ist.
Als ich wieder aufwachte, war ich noch immer tot. Erstaunt sah ich mich um.
Der Kopf dröhnte.
Das Paradies musste also noch warten, stellte ich fest, als ich die angetrocknete,
blutrote Kotzpfütze bemerkte.
Text by Mick Haesty L'Artyrix CH/D vom 14/.09.2020