Im Winter riecht die Luft oft nach Schnee;
aber er fällt nimmer – als warte er auf Erlaubnis.
Schneesterne wünsch ich mir, sechseckig,
die sich auf deine Augen legen:
Dann siehst du mich nicht mehr
und verspürst vielleicht Sehnsucht ...
Lieber Schnee – fall doch endlich herab;
aber nicht so heftig, dass die Äste
von den Bäumen brechen. Ich weiß längst,
wie ergiebig du sein kannst ...
Pulvrig, nass oder pappig kommst du daher,
bildest Firn oder verwehst zu einer hohen Mauer.
Doch meistens liegst du in den Wolken auf der Lauer:
Die Kinder warten und vermissen dich schon sehr.
Weiße Flocke, dein kalter Bruder „Eis“ bedeckt den See.
Du lagerst an, vereinigst dich mit Reif und Frost,
und kommst du mit dem Wind aus Nord-Nordost,
scheitern wir an Lawinen aus Pulverschnee.
Im Frühjahr kann es leicht geschehn,
dass sich an Straßen alter Schnee noch staut.
Es fällt ihm schwer zu gehn ...
Wir denken irgendwann: Es reicht;
wann ist 's soweit, wann wird er sublimieren? –
Ach, komm doch, lieber Mai, und mache,
dass wir nicht länger frieren.